Unsere Empfehlungen im März:
Russia’s footprint in Africa
Charlotte Hirsbrunner und Niklas Masuhr (Center for Security Studies – ETH Zürich) analysieren aktuelle russische Strategien für den afrikanischen Kontinent. Ein wertvoller Hintergrundartikel, auch um die Reaktionen vieler afrikanischer Staaten auf den Krieg in der Ukraine zu verstehen.
Do people trust the UN? A look at the data
Albert Trithart und Olivia Case (IPI-Global Observatory) stellen Studien über die Wahrnehmung der Vereinten Nationen zusammen und stellen fest, dass trotz "eines leichten allgemeinen Rückgangs des Vertrauens in die Vereinten Nationen seit Mitte der 1990er Jahre [...] das Vertrauen in die Vereinten Nationen in den letzten zehn Jahren ziemlich stabil geblieben zu sein scheint". Es variiert beträchtlich zwischen den verschiedenen Regionen und ist besonders niedrig im Nahen Osten und Nordafrika sowie in Lateinamerika und Osteuropa. Das auffälligste Ergebnis ist wohl jedoch, dass "die Menschen, die am ehesten direkt mit den Vereinten Nationen zu tun haben – zum Beispiel Menschen, die humanitäre Hilfe oder Schutz erhalten – in den Daten meist nicht berücksichtigt werden."
AFGHANISTAN – Analysis of localisation challenges
Ein aktueller Bericht von ACAPS über die Fortschritte und Fallstricke von lokal geführten humanitären Maßnahmen in Afghanistan.
The international community is getting Afghanistan wrong, again
Der TNH-Artikel ist ein weiterer fundierter Beitrag zu der schwierigen Frage, wie mit den afghanischen Machthabern nach dem Abzug der westlichen Truppen im August 2021 umgegangen werden soll. Alexander Matheou (IFRC) wendet sich gegen einen minimalistischen, rein humanitären Ansatz, den einige andere derzeit fordern, insbesondere nach dem sogenannten Frauenverbot. Stattdessen schlägt er menschenzentrierte Interventionen vor und fordert den NRO-Sektor auf, die afghanische Bevölkerung und insbesondere die afghanischen Frauen nicht aufzugeben.
Migrants in need report barriers to assistance and fragile trust in humanitarian organizations
In der 2022 von der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaft durchgeführte Studie zeigen Magdalena Arias Cubas, Nicole Hoagland und Sanushka Mudaliar, dass viele Migrant*innen in 15 Ländern in Afrika, Nord- und Südamerika, im asiatisch-pazifischen Raum und in Europa kein Vertrauen in humanitäre Organisationen haben. Sie befürchten, inhaftiert und abgeschoben zu werden und verzichten daher lieber darauf, bei humanitären Organisationen Hilfe zu suchen. Darüber hinaus "bleiben die Bedürfnisse der Migrant*innen während ihrer Reise oft unbefriedigt [...]" – eine verheerende Bilanz.
Passing the buck
Eine Studie, die die Kosteneffizienzvorteile von lokal geführten humanitären Maßnahmen untermauert. Courtenay Cabot Venton kommt zu dem Ergebnis, dass "lokale Vermittler eine um 32 % kosteneffizientere Programmierung als internationale Vermittler durchführen könnten, wenn man die überhöhten internationalen Gemeinkosten und Gehälter herausrechnet. Bezogen auf die in dieser Studie analysierten 54 Mrd. USD an öffentlicher Entwicklungshilfe würde dies einer jährlichen Kosteneinsparung von 4,3 Mrd. USD entsprechen". Die Studie schlägt außerdem einen "Übergangsfonds" vor, um dieses Potenzial zu nutzen.
The "Masters of perception" - Burkina Faso and the international committee of the red cross: Anatomy of amanipulation campaign
Cécile Andrzejewski untersucht die Desinformationskampagne gegen das IKRK im Jahr 2020 in Burkina Faso und zeigt, wie sich Desinformationskampagnen auf den Zugang zu humanitärer Hilfe und die Sicherheit auswirken können. Fehlinformationen, Desinformation und Hassreden (MDH) stellen ein zunehmendes Schadenspotenzial dar, doch nur wenige humanitäre Organisationen sprechen offen darüber.
Is inoculation the cure for disinformation?
Melissa Fleming untersucht in diesem Blogbeitrag die Idee der Inokulation ("Schutzimpfung") als Mittel zur Bekämpfung von Desinformation und zur Förderung der Medienkompetenz der Menschen. Der Blog regt zum Nachdenken darüber an, wie man Inokulation in einem humanitären Kontext einsetzen könnte.
Upshift
Das neue Buch von Ben Ramalingam über Wandel, Innovation und Kreativität, insbesondere bei der Arbeit in Umgebungen mit hohem Druck wie der humanitären Hilfe. Über die Strukturen und das Wesen der Entscheidungsfindung, mit aufschlussreichen Beispielen und Erklärungen - äußerst hilfreich für humanitäre Helfer*innen.
Using emotions in migration policy communication
James Dennison (ICMPD) untersucht, wie Emotionen in der öffentlichen Kommunikation über Flucht und Migration genutzt werden und welche Rolle diese in der Policy-Kommunikation spielen sollten.
The art of influencing: how to maximize impact in a complex, interconnected world und Five types of humanitarian influence
Nicholas Hawton und Hugo Slim analysieren Formen von Einflussnahme im humanitären Sektor. Zur Kunst des Storytellings sowie über leise und laute Macht. Auch als Podcast hörbar (Humanitarian Law & Policy Blog).
When there are no words: Talking about wartime trauma in Ukraine
In diesem Artikel spricht die Anthropologin Greta Uehling über das Kriegstrauma in der Ukraine und darüber, wie die Menschen ihre Erlebnisse mit ihren körperlichen Empfindungen und materiellen Besitztümern in Verbindung bringen.
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