Mehrere EU-Staaten machen Druck das - seit 1999 verhandelte - Handelsabkommen mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten (Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay) schon beim G20-Gipfel dieses Wochenende abzuschließen. Das Abkommen soll der südamerikanischen Agrar- und Rindfleischindustrie mehr Exporte in die EU ermöglichen - im Austausch für Handelserleichterungen für die europäische Industrie, allen voran die deutsche Autoindustrie.
Das Mercosur-Abkommen ist ein Frontalangriff auf Klimaschutz, Artenvielfalt und Menschenrechte. Gerade jetzt, wo tausende junge Menschen für mehr Klimaschutz auf die Straße gehen, wollen die Regierungen ein Abkommen durchsetzen, das die Klimakatastrophe weiter anheizt! Wir haben gemeinsam mit der ÖBV-Via Campesina Austria auf 5 Seiten eine Übersicht über die größten Gefahren des Abkommens zusammengestellt.
Mehr Rindfleisch- und Sojaimporte in die EU bedeuten mehr Abholzung des Regenwaldes, mehr CO2-Austoß, mehr Vertreibungen von Kleinbäuer*innen und Indigenen sowie weniger Artenvielfalt und laxere Lebensmittelkontrollen. Auch der Handel mit klimaschädlichen Agrartreibstoffen soll erleichtert werden. In der EU wiederum würde das Abkommen den Druck auf kleinbäuerliche Landwirtschaft, Produktionsstandards und Tierschutz noch weiter erhöhen und die Industrialisierung der Landwirtschaft weiter vorantreiben.
Gemeinsam mit 340 Organisationen fordern wir die EU-Verantwortlichen auf, die Verhandlungen sofort zu stoppen. Auch orf.at & derstandard.at berichten dazu. Und mit der Plattform "Anders Handeln" haben wir auch die österreichische Regierung aufgefordert nicht zuzustimmen.
Einigen sich die EU-Regierungen, müsste das Abkommen noch durch das europäische und die nationalen Parlamente. Unser Widerstand gegen das Mercosur-Abkommen wird daher in jedem Fall weitergehen!
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