Seit über 40 Jahren umsorgt sie Frühgeborene
Ulrike Naskowski
Beruf: Kinderkrankenschwester und Still- und Laktationsberaterin
Seit wann bist du beim Bunten Kreis und wie kam es dazu?
Ich arbeite schon seit mehr als 40 Jahren als Kinderkrankenschwester auf der Frühgeborenen-Station. Nach vielen Jahren auf Station im Krankenhaus, habe ich 2010 eine Weiterbildung zur Still- und Laktationsberaterin gemacht und konnte damit im Herbst 2014 Teil des Teams vom Bunten Keis werden. Zunächst bin ich mit nur ein paar Stunden pro Woche dort eingestiegen. Da der Bedarf einer sozialmedizinischen Nachsorge aber immer weiter anstieg und mir die Arbeit sehr viel Freude gemacht hat, habe ich meine Arbeitszeit so aufgeteilt, dass ich 50% weiterhin auf Station arbeite, die andere Hälfte komplett im Bunten Kreis.
Du stehst kurz vor deinem Ruhestand. Wenn du zurück auf dein Arbeitsleben schaust, was bleibt dir in schöner Erinnerung?
Es ist die Arbeit mit den Früh- und Neugeborenen, die mich glücklich macht. Außerdem hat mich die Arbeit als Stillberaterin erfüllt, da die positiven Auswirkungen für die gesamte Familie ein Leben lang spürbar bleiben – wie faszinierend!
Gab es schwierige Phasen/Erlebnisse/Zeiten in deinem Arbeitsleben? Wie hast du diese gemeistert?
Als schwierige Phase würde ich den Zeitpunkt benennen, als ich vor die Entscheidung gestellt wurde, entweder die Ausbildung zur Still- und Laktationsberaterin zu machen oder die Frühchenstation zu verlassen. Diese Krise war zugleich mein größtes Glück, weil ich in der Beratung, Unterstützung und dem Informationsaustausch mit stillenden Müttern meine Bestimmung fand. Außerdem durfte ich in dieser Zeit der Ausbildung unglaublich tolle Menschen kennenlernen.
Worauf freust du dich im Ruhestand nun besonders?
Meine Zeit einzuteilen, wie ich es möchte, ohne an Dienstpläne gebunden zu sein. Meine Kinder und Enkelkinder spontan zu besuchen und mit meinem Mann im Wohnmobil die Welt zu erkunden, wann immer wir wollen.
Was wird dir fehlen?
Könnte ich die Frage in einem Jahr beantworten?! Nein im Ernst, es wird der Kontakt und Austausch mit meinen Kolleg:innen sein und die Arbeit mit den kleinen schutzbedürftigen Wesen. Das löst in mir nach wie vor unglaubliche Emotionen aus.
Was wünscht du dir für den Bunten Kreis? Wo sollten wir uns in Zukunft noch mehr drum kümmern/mehr weiterentwickeln?
Wir haben gemeinsam schon sehr viel geschafft und erreicht. Es geht darum dieses Niveau zu halten, zu reflektieren wo der Schwerpunkt in unserer Arbeit liegt, und ich wünsche mir, dass diese Arbeit wertgeschätzt und zu 100% von den Krankenkassen übernommen wird um zukünftig unabhängig von Spendengeldern zu werden.
Welche Erfahrung kannst du den Eltern mitgeben?
Bleibt im Gespräch miteinander. Denkt bei all euren Sorgen auch an euch selbst. Ihr könnt nur geben, wenn eure eigenen Akkus voll sind. Nehmt Hilfe an, wo sie euch angeboten wird. Ihr werdet auf eurem Weg viele wunderbare Menschen treffen, die euch guttun.
|