Liebe Leserinnen und Leser

Ich hoffe, Sie hatten einen gesunden und fachlich spannenden Start in das Jahr 2025.

Wir vom IRAP Institut für Raumentwicklung waren in den ersten Wochen des neuen Jahres aktiv und möchten Sie zu einigen Dingen informieren. Wie immer finden Sie mehr Informationen zu allen Projekten, Veranstaltungen und Kursen auf den weiterführenden Links in diesem Newsletter.

Aktuell gibt es noch letzte Plätze und die Möglichkeit einer «last minute» Anmeldung zum neuen CAS Verkehrswende – Nachhaltige Mobilität. Auch kann man sich ab sofort für die dritte Tagung des Schweizer Netzwerks Verkehrsdrehscheiben anmelden.

Des Weiteren berichten wir über Forschungsprojekte, die wir mit zahlreichen Partnern in der Schweiz und im europäischen Ausland gewonnen haben und die uns in den kommenden Jahren beschäftigen werden.

Mit herzlichen Grüssen aus Rapperswil.

Gunnar Heipp

Institutsleiter
IRAP Institut für Raumentwicklung

CAS Verkehrswende – Nachhaltige Mobilität 

Am 6. März 2025 startet die nächste Durchführung unseres schweizweit einzigartigen «CAS Verkehrswende – Nachhaltige Mobilität». Die Durchführung ist dank zahlreicher Anmeldungen sichergestellt. Letzte Anmeldungen sind noch bis 15.02.2025 möglich.

Das vielseitige Programm bietet den Teilnehmenden einen spannenden Mix aus Vorlesungen, interaktiven Formaten, Exkursionen und Seminararbeiten und erlaubt so einen umfassenden Einblick in das hochaktuelle Thema der Verkehrswende und der nachhaltigen Mobilität. Neben IRAP-Professoren wie Gunnar Heipp und Philipp Krass unterrichten in diesem CAS zahlreichen Gastdozierende aus unterschiedlichen Fachgebieten, darunter bekannte Namen der Schweizer Verkehrsplanungs- und Städtebau-Szene wie Han van de Wetering, Ursula Wyss und Ueli Seewer vom Bundesamt für Raumentwicklung.

Darüber hinaus bietet der Kurs auch Einblicke und Erfahrungen u.a. aus Deutschland und den Niederlanden.

Jahrestagung zum Thema «Planungsprozesse, Finanzierung und Qualität von Verkehrsdrehscheiben»

Das vom IRAP koordinierte Netzwerk Verkehrsdrehscheiben lädt am Mittwoch, 16. April 2025 im Zürcher Volkshaus zur nächsten Fachtagung ein. Im Mittelpunkt stehen diesmal Planungsprozesse, Finanzierung und die Qualität von Verkehrsdrehscheiben – von der strategischen Konzeptentwicklung über die raumplanerische Integration bis hin zur baulichen Umsetzung. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der interdisziplinären und praxisnahen Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Staatsebenen sowie privaten und öffentlichen Akteuren.

Das Programm bietet viele Highlights, darunter Einblicke in konkrete Projekte und bewährte Verfahren aus verschiedenen Regionen, Informationen aus erster Hand über erfolgreiche Ansätze der Planung und Umsetzung sowie Diskussionen über die Bedeutung von Qualitätssicherung in der Ausführung. Alle Referate werden auf Deutsch und Französisch simultan übersetzt. Besonders spannend werden die interaktiven Foren am Nachmittag, in denen Teilnehmende ihre Erfahrungen und Perspektiven für erfolgreiche Umsetzung diskutieren. Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie auf der Website des Netzwerks Verkehrsdrehscheiben. 

Neues SNF-Projekt zu Mobilität in der 15-Minuten-Stadt

Anfang dieses Jahres startete Prof. Gunnar Heipp gemeinsam mit den IRAP-Mitarbeiterinnen Veera Helle-Custer und Pia Leiser ein neues Forschungsprojekt, das vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) und dem EU-Forschungsprogramm Horizon finanziert wird. 

Das Projekt mit dem Namen "MobInFact" (Understanding, Communicating and Changing travel behaviour in the 15-minute-City context - Creation of a toolbox regarding relevant factors influencing Mobility) untersucht die Faktoren, welche das Mobilitätsverhalten im Kontext von 15-Minuten-Quartieren beeinflussen. Ziel des Projekts ist, eine einfach anwendbare Toolbox zu entwickeln, welche es ermöglicht, die Auswirkungen von städtebaulichen und verkehrsplanerischen Massnahmen auf Quartiersebene zu beurteilen.

Das Projekt ist Teil der europäischen Driving Urban Transformations Partnership und wird mit den Projektpartnern Hochschule Karlsruhe und TU Wien während drei Jahren bearbeitet.

Neues SNF-Projekt zu Transformation im ländlichen Raum

Das IRAP übernimmt ab 2025 die Koordination eines neuen Forschungsprojekts, das vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) im Rahmen des nationalen Forschungsprograms NFP81 finanziert wird. 

Das Projekt untersucht die Transformation von Dienstleistungen und Infrastrukturen der Grundversorgung im ländlichen Raum. Veränderungen in der Nutzung führen dazu, dass auch baukulturell wertvolle Gebäude ihre ursprüngliche Funktion verlieren und physische Begegnungspunkte in den Ortszentren verschwinden. Die Forschenden interessiert, wie in diesem Transformationsprozess neue baukulturelle Qualitäten geschaffen werden können.

Geleitet wird das Projekt von IRAP-Professor Dr. Dirk Engelke. Als unsere Partner sind u.a. WSL, HES-SO und die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB) an dem Projekt beteiligt. 

Neue Studie von BSS Basel in Zusammenarbeit mit IRAP belegt die Wirksamkeit von Carsharing 

Dass Carsharing verkehrsentlastend wirkt, liegt auf der Hand. Doch die Mobility Genossenschaft - der führende Carsharing-Anbieter der Schweiz - wollte es genau wissen. Sie beauftragte Anfang 2024 das Beratungsbüro BSS Volkswirtschaftliche Beratung und das IRAP Institut für Raumentwicklung mit einer Studie, um die verkehrsentlastende Wirkung ihres Angebots untersuchen zu lassen und die Resultate wissenschaftlich abzustützen. Dazu wurden in einer Online-Befragung rund 5'700 private Mobility-Mitglieder zu ihrem Fahrzeugbesitz und ihrem Mobilitätsverhalten befragt. 

Nun liegen die Ergebnisse der Studie vor. Die zentrale Erkenntnis ist, dass jedes Mobility-Fahrzeug in der Schweiz im Durchschnitt 17,7 private Autos ersetzt. Schweizweit werden dank Mobility rund 40'000 Autos eingespart, was erhebliche räumliche Auswirkungen hat. Genauere Informationen finden Sie im Kurzbericht zu den Studien-Ergebnissen. 

Positionspapier zu KI in der Raumentwicklung

Das Thema künstliche Intelligenz macht auch vor der Raumentwicklung nicht halt. Smarte Ampeln sorgen für flüssigeren Verkehr, Chatbots erleichtern Bürgerdialoge und Algorithmen unterstützen Planer:innen bei komplexen Entscheidungen. Gleichzeitig stellt sich die Frage, wie diese Technologien verantwortungsvoll und transparent in Verwaltungen und Planungsprozesse integriert werden können. 

Ein internationaler Arbeitskreis der Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft (ARL), in dem auch IRAP-Professor Dr. Dirk Engelke Mitglied ist, hat nun ein Positionspapier veröffentlicht, das sich genau diesen Fragen widmet. Die Publikation identifiziert sowohl Chancen als auch Herausforderungen, die durch den Einsatz von KI auf die Raumentwicklung zukommen, und formuliert Handlungsempfehlungen für die Zukunft. Denn eines ist klar: Die Integration von KI in der Raumentwicklung ist nicht aufzuhalten – entscheidend ist, sie aktiv zu gestalten.