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IKGS


Nr. 4 vom 13. Januar 2020

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vom 22.–24. Januar 2020 findet am Campo Santo Teutonico, Vatikan/Rom (Karte), unsere Tagung „Zwischen Kronen und Nationen. Die zentraleuropäischen Priester-kollegien in Rom vom Risorgimento bis zum Zweiten Weltkrieg“ statt. Das Tagungsprogramm, Abstracts und weitere Details zum Tagungsablauf finden Sie » hier.

Die kontinuierliche Neuordnung der europäischen Staaten nach nationalen Grundsätzen im Verlauf des 19. Jahrhunderts, der Zerfall jahrhundertealter Reiche nach dem Ersten Weltkrieg sowie die Entstehung neuer angeblicher National-, aber dennoch multiethnischer Staaten nach 1918 und der damit einhergehende gesellschaftliche Wandel in Zentral- und Südosteuropa betraf auch die administrativen und seelsorglichen Strukturen der römisch-katholischen Kirche. So wurden Geistliche und ihre kirchlichen Institutionen nicht nur zu Rezipienten, sondern zu Akteuren dieses umfassenden Transformationsprozesses, der das Entstehen von Massenparteien, ideologische Ausdifferenzierung und die Suche nach (ethno-)nationalen Identifikationen mit sich brachte. Supranationale, durch konfessionelle Demarkationslinien definierte Merkmale der Zusammengehörigkeit, wie sie insbesondere im Wesen der römisch-katholischen Kirche angelegt sind, wurden zunehmend von partikularen nationalen Verpflichtungen überlagert.

Die Tagung widmet sich den betreffenden Institutionen und dem Wandel, dem sie im Untersuchungszeitraum unterlagen und den sie selbst mitgestalteten sowie exemplarisch den Geistlichen als kirchlichen und politischen Akteuren. Viele von ihnen haben ihre theologische Ausbildung mitunter in Rom absolviert, wo sie in der Regel Gäste eines der zahlreichen Kollegien waren. Nach dem Ersten Weltkrieg fanden sich römisch/griechisch-katholische Geistliche unversehens auf verschiedenen Seiten einer Grenze wieder und wurden unabhängig von seelsorglichen Fragen in lokale Ausprägungen eines globalen Konflikts hineingezogen. Insbesondere der aufkeimende Nationalsozialismus stellte dann eine ganze Generation erneut vor die Frage ihrer Positionierung innerhalb der Kirche und darüber hinaus.

    Organisation, Durchführung, Leitung

    Hofrat Msgr. Dr. Franz Xaver Brandmayr, Rektor des Päpstlichen Instituts Santa Maria dell’Anima, Rom; Msgr. Prof. Dr. Stefan Heid, Professor für Liturgiegeschichte und Hagiographie am Pontificio Istituto di Archeologia Cristiana in Rom und Direktor des Römischen Instituts der Görres-Gesellschaft; Dr. Florian Kührer-Wielach, Direktor des Instituts für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der Ludwig-Maximilians-Universität München; Dr. Tamara Scheer, Lektorin am Institut für Osteuropäische Geschichte, Universität Wien/Päpstliches Institut Santa Maria dellʼAnima, Rom (Initiatorin und Organisatorin der Tagung)

    Weitere Unterstützer: FWF. Der Wissenschaftsfonds, Ungarische Botschaft beim Heiligen Stuhl, OeAD-Kooperationsbüro Lviv/Lemberg, Erzdiözese Wien

    Kontakt

    tamara.scheer@univie.ac.at (Tamara Scheer)
    rigg.direktor@gmail.com
     (Stefan Heid)
    kuehrer@ikgs.de
    (Florian Kührer-Wielach)
    Zur Seite des Römischen Instituts der Görres-Gesellschaft

    Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas
    an der Ludwig-Maximilians-Universität München (IKGS)

    Halskestraße 15 | 81379 München
    Tel. +49 89 78 06 09 0
    ikgs@ikgs.de | www.ikgs.de

    Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien
    aufgrund eines Beschlusses des Bundestages.

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