Liebe Leser*innen,
der Kern unserer Arbeit ist die Vernetzung von Menschen, die sich darüber austauschen wollen, wie Cradle to Cradle zu einer lebenswerten Zukunft beiträgt. Diese Aufgabe konnten wir bei der ersten Etappe unseres Cradle to Cradle Congresses 2021 endlich wieder erfüllen – und zwar mit dem direkten Austausch vor Ort. Erstmals seit 18 Monaten konnten wir eine größere Anzahl von rund 100 Menschen “in Präsenz” in der Messe Freiburg zusammenbringen; weitere 200 haben virtuell mitgewirkt.
“Wirtschaftliche Prozesse sollen nicht mehr vorwiegend linear verlaufen, sondern in Kreisläufen”, sagte Bundesumweltministerin und Congress-Schirmherrin Svenja Schulze in ihrem Grußwort. Und so haben wir folgende Fragen debattiert: Wie gelangen wir vom Fokus auf reine CO2-Reduktion zu einer wirklich zukunftsfähigen Wirtschaft, die in geschlossenen Kreisläufen denkt und bereits beim Design von Produkten und Prozessen ansetzt? Darüber haben wir gesprochen mit dem stellvertretenden BDI-Hauptgeschäftsführer Holger Lösch, der Klimasachverständigen und DIW-Abteilungsleiterin Prof. Claudia Kemfert, der Europapolitikerin Anna Cavazzini und dem Professor und Nachhaltigkeitsberater Prof. Martin Stuchtey. Was ist zu bedenken beim Transfer vom reinen C2C-Produkt hin zum innovativen Geschäftsmodell? Das haben wir diskutiert mit dem Co-CEO des Sanitärprodukteherstellers Grohe Thomas Fuhr, mit Dr. Michael Karrer, Senior Vice President Sustainability & EHS beim Autozulieferer ZF Group, mit Arnaud Marquis, Group Sustainability Officer des Fußbodenherstellers Tarkett und mit Wilhelm Mauß, Geschäftsführer der Lorenz GmbH & Co.
Außerdem haben wir mit vielen Praxisbeispielen gezeigt, wie C2C umgesetzt und skaliert werden kann: von großen und internationalen Konzernen wie Tarkett, Grohe, Soorty oder ZF Friedrichshafen über erfolgreiche mittelständische Unternehmen wie Lorenz, Lindner und Deutsche Lichtmiete bis hin zu Beispielen aus der kommunalen Entwicklung. Auch C2C im Bau hatten wir im Programm, wie das interaktive Forum mit der Normungsorganisation DIN und der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) zeigte. Und so stellte der anwesende Oberbürgermeister von Freiburg schließlich passend fest: “Umwelt- und Klimaschutz sind die wichtigsten Themen unserer Zeit!”.
Um diese klaren Worte zu beherzigen, muss die neue Bundesregierung ab Herbst alles daran setzen, den European Green Deal in die Tat umzusetzen. Mit dem darin enthaltenen Aktionsplan Kreislaufwirtschaft hat die EU-Kommission schließlich eine Leitlinie vorgelegt für die Transformation von der linearen zur zirkulären Wirtschaft. Cradle to Cradle kann dabei als Leitplanke und Qualitätsmaßstab dienen.
Nach dem positiven Feedback aus Freiburg freuen wir uns riesig, dass der C2CC21 am 7. September in den Rheingoldhallen in Mainz weitergeht. Dort haben wir ein spannendes Thema auf der Agenda: die Kunststoffe der Zukunft – und dafür die perfekten Gesprächspartner: Michael Pooley ist CEO von IFCO, einem der weltweit größten Anbieter für Verpackungen; Anne Lamp ist Gründerin und CEO von traceless, die kompostierbare und gesunde Alternativen zu Plastik herstellen; und Reinhard Schneider ist geschäftsführender Gesellschafter von Werner & Mertz, die hinter dem Namen “Frosch” stecken.
Also: Noch gibt es Tickets für die Teilnahme vor Ort – und natürlich auch für den Livestream. Wir freuen uns auf Euch und wünschen bis dahin eine spannende Newsletter-Lektüre.
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