In der vergangenen Woche hat der Bundestag mit den Stimmen der Ampel das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz beschlossen.
Für das Jahr 2023 wird das Defizit in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) 17 Mrd. € betragen und in den kommenden Jahren, gerade im Falle einer Rezession, weiter erheblich ansteigen. Daher gilt es einerseits kurzfristig gegenzusteuern und andererseits bereits heute notwendige Strukturreformen anzustoßen, um die GKV auch in der langfristigen Perspektive nachhaltig und stabil zu finanzieren. Eine solche langfristige Perspektive für die GKV bietet das von der Ampel-Koalition beschlossene GKV-Finanzstabilisierungsgesetz leider nicht.
Das Gesetz führt zu erheblichen Belastungen für gesetzlich Versicherte – zusätzlich zu den ohnehin schon enormen Mehrbelastungen durch die Inflation. Die Bundesregierung konterkariert dadurch ihre eigenen Entlastungspakete. Die bisherige Sozialgarantie, Basis für eine gute wirtschaftliche Entwicklung und stabile Einnahmen, wird über Bord geworfen. Der Forschungsstandort Deutschland und die Arzneimittelversorgung durch Apotheken werden durch die vorgeschlagenen Maßnahmen in der Fläche geschwächt.
Gesetz wird u.a. zu längeren Wartezeiten führen
Zudem erschwert die Ampel Patienten den Zugang zur ärztlichen Versorgung, indem sie die Neupatientenregelung infrage stellt. 2019 hatten wir als Union den Abbau der Zweiklassenmedizin durch schnellere Terminvergaben ermöglicht – ein großer Erfolg.
Um in dieser Situation umsichtig und nachhaltig zu handeln, haben wir in einem Entschließungsantrag verschiedene Maßnahmen vorgeschlagen. Neben wirksamen Sofortmaßnahmen zur finanziellen Stabilisierung gilt es jetzt, echten Strukturreformen den Weg zu bereiten. Nur so kann die GKV mittelfristig wieder auf eine solide Finanzbasis gelangen. Dazu gehört neben der Anhebung der Pauschale für ALG-II-Empfänger und der Dynamisierung des Bundeszuschusses auch eine Krankenhausreform, die schnellere Hebung von Effizienzreserven sowie die Stärkung von Eigenverantwortung und -vorsorge.
Nach wie vor fordern wir zudem ein Sofortprogramm für Krankenhäuser, die jetzt inflationsbedingt in Not geraten.
|