in letzter Zeit war das Flussbad wieder öfter in den Medien. Baden in der Spree – in der historischen Mitte der Stadt? Es ist einer dieser Berliner Impulse, die verrückt klingen, bis man mehr darüber nachdenkt. Dann fragt man sich: Warum eigentlich nicht?
Seit 10 Jahren setzen sich Bürger*innen inzwischen dafür ein, dass aus der Utopie Wirklichkeit wird. In dieser Zeit ist eine ganze Reihe wunderbarer Projekte entstanden, die in der Presse leider oft durcheinandergeworfen werden. Für mich geht es beim Flussbad zurzeit um drei Elemente, die autark sind und die man auseinanderhalten muss:
Ich unterstütze mit ganzem Herzen den Fluss Bad Garten. Das ist ein Begegnungsort im öffentlichen Raum im Zentrum Berlins und gehört zu den Vorzeigeprojekten der kooperativen Stadtentwicklung. Hier gibt es Open Air Informationen über Berlin und seine Geschichte, Veranstaltungen wie die Gartengespräche und den KinderGarten. Oder man kann einfach nur dasitzen und unter Bäumen entspannen.
Die Freitreppe zur Spree ist das zweite Element. Berlin lebte eigentlich immer mit, von und auf der Spree, ihren Nebenflüssen und Kanälen. Zumindest in der Innenstadt hat mit zunehmender Industrialisierung dann eine Entfremdung von unseren Gewässern stattgefunden. Mit der Freitreppe zur Spree wird wieder ein attraktiver Aufenthaltsort ohne Konsumzwang im Zentrum der Stadt für Berliner*innen und Tourist*innen geschaffen.
Drittens unterstütze ich in vollem Umfang das Forschungsprojekt der Testfilter und Untersuchungen der Wasserqualität. Hier geht es um das eigentliche „Flussbad“. Für uns ist dabei das Pilotprojekt für die Verbesserung der Wasserqualität wichtig für die Wiederherstellung der Berliner Gewässer als gesunder Naturraum in der Stadt. Die Ergebnisse Anfang dieses Jahres waren vielversprechend. Die Möglichkeit, zwischen Fischerinsel und Museumsinsel in der Spree zu baden, ist dabei ein schöner Teilaspekt und würde sichtbar machen, dass es hier ein gesundes Gewässer gibt.
Baden im Großstadtgewässer, das zeigen Flussbäder in Zürich und Paris, ist tatsächlich möglich. Und die Initiative Flussbad Berlin e.V. zeigt seit vielen Jahren, wie auch wir mit etwas Kreativität diesem Ziel immer näher kommen können. Deshalb unterstütze ich ihr Engagement gerne und hoffe, dass wir uns in der nächsten Hitzewelle nicht mehr nur an, sondern auch in der Spree treffen können.
Sommerliche Grüße
Ihre / Eure
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