Pausch steht im Text Die Grenzen des Sagbaren in der Demokratie vor einem Problem, mit dem wir uns als Gesellschaft aktuell im Großen wie im Kleinen intensiv beschäftigen. Wo politische Bildung oftmals lediglich als Erziehung zur Mündigkeit verstanden wird, fragt man sich, wie man mit Aussagen umgeht, die zwar von mündigen Bürger:innen stammen, jedoch demokratiefeindliche Inhalte tragen. Pausch beschäftigt sich mit dieser Frage im formellen Kontext und schlägt folgende Handlungsstrategie - keine allgemeingültige Formel - vor:
Vorneweg: "das Verstehen des Kontexts einer Aussage ist wesentlich, um adäquat reagieren zu können," so der Politologe. Dazu gehören Fragen zum Eskalations- oder Deeskalationspotential. Handelt es sich bei den Akteur:innen um weniger Überzeugte rät er, den Dialog zu öffnen und nicht vorschnell Schranken zu Kommunikation zu verschließen; "dennoch muss auch dann klar gemacht werden, dass es in jedem Setting Grenzen des Sagbaren und Spielregeln gibt."
Im Anschluss sollte die verbale Provokation in einen Dialog übersetzt werden, was durch verschiedene Sprechstrategien wie Erfahrungsaustausch und bewusste Irritation unterstützt werden kann. Generell rät Pausch dazu, auch immer wieder im Unterrichtsalltag Demokratieerfahrungen zu ermöglichen, wie beispielsweise durch Losentscheidungen, um Demokratie als Erfahrung zu vermitteln.
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