Kennst du das Spiel Schnick-Schnack-Schnuck? Schere, Stein, Papier? Auch wenn ich weiß, dass jede der drei Gesten gleichermaßen gewinnen oder verlieren kann: ich nehme nie das Blatt. Das fühlt sich irgendwie so schutzlos an, so lappig. Oder?
Mit dem Blatt an sich stehe ich auch im echten Leben auf Kriegsfuß.
REAL TALK: Nichts versetzt mich in eine derartige Starre, wie ein weißes Blatt vor mir auf dem Schreibtisch (oder auf dem Bildschirm).
Falls wir uns also mal begegnen und du mir nicht wohlgesonnen bist: ein weißes Blatt macht den Job. 😱 Es macht mir Angst. Eine Art Kryptonit.
Wenn es in neuen Brand-Design-Projekten darum geht, den ersten Strich auf einem weißen Blatt zu machen (wenn Analyse und Recherche erledigt sind), dann ist mein erster Schritt es mir in dieser angsteinflößenden Umgebung gemütlich zu machen. 🛋️ Wer kann denn unter solchen Laborbedingungen kreativ arbeiten?
Ich richte mich ein, bis ich mich behaglich fühle.
- Ich raffele mir mein weißes Blatt voll mit allem, was ich in der Recherche gesammelt habe: Farben, Schriftarten, Bilder, Elemente ... Eine kreative Collage in Sicht beflügelt mich direkt!
- Dann erstelle ich mir eine Schablone, in die ich reinarbeite: einen kleinen Website-Aufriss oder 2-3 Social Media Grafiken. Erstmal blanko, ohne großes Design.
- Anschließend teste ich meine Ideen innerhalb dieser beiden Dummy-Mockups am "lebenden Objekt" und fühle mich gut dabei: editieren und feinjustieren fetzt!
Auch, wenn du dich nicht vorm weißen Blatt fürchtest: diese Herangehensweise ist deutlich effektiver, als das weiße Blatt a.k.a. Labor. Du testest deine Farb- und Schriftideen unter quasi-realen Bedingungen und siehst, wie diese im Zusammenspiel auf Website oder Social-Grafik harmonieren.
So kann deine (Web-)Dummy-Umgebung aussehen:
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