Unsere Empfehlungen zum Lesen, Hören und Sehen.
Briefing Book on international partnerships
Diese geleakte „Briefing note“ aus Brüssel verdeutlicht relevante aktuelle Entwicklungen auf EU-Ebene. Die neue EU-Kommission wird derzeit ausgewählt und das neue Team in der Folge gebrieft, neue Prioritäten gesetzt. Humanitäre und Entwicklungs-Akteur*innen befürchten in dem Zuge und seit Start der „Global Gateway“ Initiative eine Unterordnung ihrer Ziele und Mandate unter wirtschaftliche und geopolitische Interessen. Dieser ausführliche geleakte Briefing-Entwurf der DG International Partnerships (ehemals DG Development) bestätigt die Skepsis, u.a. heißt es darin, die EU solle künftig ihren strategischen Partnern einen Policy Mix anbieten „driven by economic interest, and less so by more traditional and narrow development and foreign policy approaches“.
“For them it’s not the work, it’s the life”
Der humanitäre Sektor braucht mehr lokale Führungskräfte. Allerdings sind Führungsfortbildungen meist eher für Expatriates und Mitarbeiter in den Zentralen möglich. Manika Saha, Nazanin Zadeh-Cummings, Mary Ana McGlasson und Sonia Brockington haben sieben Empfehlungen für Organisationen, die die berufliche Entwicklung ihrer lokal angestellten Mitarbeiter unterstützen möchten.
From ecocide to resource-stripping: War’s collateral damage on the planet
Kriege verursachen langfristige und manchmal irreversible Schäden an der Umwelt. Das kann den Wiederaufbau nach Konflikten erschweren und durch die Anhäufung überschüssiger CO2-Emissionen zur Entstehung neuer klimabedingter Katastrophen beitragen. In diesem wichtigen Beitrag analysiert Obi Anyadike den ökologischen Fußabdruck der Konflikte in der Ukraine, in Gaza, Äthiopien und Myanmar.
Changing the world, one innovation at a time
John Bessant erklärt in seinem Blogbeitrag wie soziale Innovation die Welt verändert. Wie internationale Organisationen moderne Strategien, Inkubatoren und Innovationslabore nutzen, um globale Krisen wie Hunger und Armut zu bekämpfen. Und wie wirkungsvolle Lösungen skaliert werden und damit nachhaltige Veränderungen erreicht werden können.
Innovation for the people
Paul Remic vom IFRC räumt mit dem Mythos auf, dass Innovation nur etwas für „Genies“ oder Tech-Mogule ist. Inspiriert von den Simpsons erzählt er, wie der Global Innovation Summit in Nairobi seine Sichtweise auf Innovation verändert hat. Er hebt hervor, wie unterschiedliche Ideen und Teamarbeit echte Innovation vorantreiben, und fordert uns alle auf, uns stetig zu fragen: „Können wir das anders machen?“
Museum of Failure
Das Museum of Failure verdeutlicht, dass gute Innovation eben auch Scheitern braucht. Die Ausstellungen zeigen mehr als 200 Produkte und Innovationsprojekte, die sich nicht durchsetzen konnten: eine großartige Erinnerung daran, dass es wichtig ist, aus Fehlschlägen zu lernen.
Passing the Buck: The Economics of Localizing Aid in Ukraine
Diese Studie von Sharetrust kommt zu dem Ergebnis, dass die Ukraine 256 Millionen USD einsparen könnte, wenn sie das Ziel von 25 % lokal geleiteter Hilfe erreichen würde, da lokal geleitete Projekte 15,5 % kosteneffizienter sind als von UN oder INGOs durchgeführte Projekte (vor allem wegen der geringeren Gemeinkosten und Gehälter).
Committed to Change: USAID Localization Progress Report
Der USAID Report zeigt leider ganz im Gegensatz zum Titel, dass im Jahr 2023 9,6 % der USAID-Mittel an lokale Organisationen vergeben wurden - ein Rückschritt gegenüber 10,2 % im Jahr zuvor.
Too Southern to be Funded
Und auch Deutschland kann leider nicht glänzen: Im Vergleich der direkten ODA-Ausgaben für zivilgesellschaftliche Organisationen im Globalen Süden steht es an vorletzter Stelle.
How to Decolonise the Humanitarian–Development–Peace Nexus?
Die Autor*innen (u.a. Meininghaus, E. und Suárez, R.B.) argumentieren, dass die derzeitige Umsetzung des HDP-Nexus Macht-Asymmetrien und strukturelle Ungleichheiten im internationalen Hilfesystem nicht berücksichtigt. Über einen Bottom-up-Ansatz zur Lokalisierung hinaus fordern sie ein dekoloniales Umdenken, das analysiert und anerkennt, wie sich das koloniale Erbe auf Finanzierungsströme, die Verteilung von Personal und Entscheidungsbefugnissen sowie auf die Normen und Verhaltensweisen innerhalb des Hilfesektors auswirkt.
Coloniality and the inadequacy of localisation
Farah Mihlar zeigt im "Humanitarian Leader", wie koloniale Sichtweisen und Methoden die Unterordnung von Organisationen im „globalen Süden“ verstärken und aufrechterhalten. Sie argumentiert, dass Lokalisierung zwar darauf abzielt, Wissen und Erfahrung aus dem „Lokalen“ anzuerkennen, dass dieses Wissen und diese Erfahrung aber größtenteils durch die Methoden und Systeme des „Globalen Nordens“ produziert werden müssen. Dies sei selbstzerstörerisch, da die Institutionen des „globalen Nordens“ die Methoden und Praktiken kontrollieren und eine Kapazitätslücke aufrechterhalten, die eine effektive Lokalisierung verhindert.
Gaza is hell for aid workers – and it is doubly difficult if you are a woman
Dieser Artikel von Buthaina Subeh, der Leiterin der Wefaq Association for Women and Childcare, ist ein eindrückliches Zeugnis ihres Lebens und ihrer Arbeit im Gazastreifen, ihrer Angst um ihre Angehörigen, ihrer Flucht, des Verlusts ihrer Heimat und ihres mangelnden Lebensgefühls.
Embodying change: Transforming power, culture and well-being in aid organisations
Dieser Podcast, moderiert von Melissa Pitotti, ist „für Menschenfreunde, die ihre Arbeit stärker an Grundwerten wie Mitgefühl, Verantwortlichkeit, Solidarität und Gerechtigkeit ausrichten wollen“. Die Themen, die er abdeckt, umfassen Wohlbefinden, feministische Führung, die Veränderung von Machtstrukturen, psychische Gesundheit und vieles mehr - eine großartige Quelle der Inspiration!
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