Hast du genauso hart mit den Augen gerollt wie ich?
Kürzlich poppte wieder eines dieser Psychotest-Quickie-Glitzerbildchen in meinem Facebook-Feed auf, das einem bescheinigt, wofür der eigene Name steht, in welchem Land deine Seele wohnt oder welcher deiner Facebook-Freund*innen dich demnächst nach Mallorca einlädt. Oder halt welche Eissorte du bist.
Dieses Mal blieb ich hängen.
Und zwar nicht mit den gerollten Augen (zum Glück), sondern mit gespitzem Ohr. Welche Eissorte bist du? Die Tage vorher hatte ich ernsthaft einen zweiten Frühling als Eistesterin in Erwägung gezogen (bin dran), so viele hatte ich konsumiert. Selektive Wahrnehmung as its finest.
Ich las das Posting zwar nur im Augenwinkel, war aber Stunden später noch mit der Suche nach der Antwort beschäftigt. 🔎 War schließlich gerade mein Thema. Wenn ich eine Eissorte wär, welche wär ich dann?
Schoko, Vanille, Erdbeer? Langweilig. Not me.
Schon als Kind musste es mindestens Stracciatella oder — wenn es gab — Blauer Engel sein (OH THE MEMORIES). Heute gibt es in jeder besseren Eisdiele Premium-Eis, also das mit echten Zutaten und für echte Euros. Mozartkugel, Kinder Pingui, Oreo. Lecker, aber auf eine Sorte festlegen? In manchen Stadtteilen gibt's Leberwurst-Rosmarin oder Melone-Ziegenkäse. Fancy genug, aber ... schwierig.
Strategisch kalkuliert — meine Need-to-have-Liste:
- Milcheis statt Sorbet (Substanz, Baby — I need Heavy Cream),
- mit Stücken für ein abwechslungsreiches Erlebnis,
- mit ungeahnten Überraschungen (Caramel-Core?) und
- mit mindestens drei Geschmacksrichtungen.
Klarer Fall. (sorry für die Werbung, aber ohne Auflösung wär das wie Aktenzeichen XY ungelöst) Ich werde mich dennoch weiter vortesten, JUST TO BE SAFE.
Wofür ich diese Spielchen insgeheim liebe
Gedankenspiele wie diese erlauben es uns, uns unserem Persönlichkeitskern zu nähern. Oder unserem USP! (unserem Einzigartigkeitsfaktor)
Wir schleichen quasi getarnt drumherum. Das Abstrahieren auf eine spielerische Ebene macht es uns leichter, uns mit anderen Augen zu sehen. Ich stelle meinen Kund*innen manchmal solche Fragen. 😁
Es hat Gründe, warum du nicht Vanille, Saure Gurke oder Kinder Bueno sein möchtest. Es hat Gründe, warum deine 'Sorte' creamy oder crunchy sein muss. Es hat Gründe, warum es eher Brombeer statt Zitrone sein muss.
Wie kannst du diese Gründe auf deine Brand und deine Message übertragen? Bist du im Außen vielleicht noch zu sehr Fürst Pückler, obwohl du im Innen vielmehr Mango-Macadamia bist?
Dein Brand Design ist deine sichtbar gemachte Markenidentität, der Stellvertreter deines Markenkerns, deiner Botschaft.
Deine Verpackung sollte zeigen, was drin ist. Mindestens sollte sie Lust machen, das Innere entdecken zu wollen!
In diesem Sinne, frohes Forschen! 🍧 Melusine!
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