Das Mittelalter ist nicht mehr zeitgemäß
So lautete zumindest der Tenor in einem der Webinare auf der Online-Konferenz für Autoren historischer Romane, die Anfang Februar auf Zoom stattfand.
Dieses Ergebnis stammt aus einer Spontanumfrage unter den Teilnehmern des Webinars, die mit großem Abstand (insgesamt 40 % aller Stimmen) sagten, dass vor allem Romane aus dem Zeitraum von 1700 bis 1945, in geringerem Maße auch aus der Nachkriegszeit bis hin zum Fall der Mauer der nächste große Trend im Bereich Historische Romane sind/werden.
Für das Mittelalter gab es für die Zeit zwischen 1000 und 1250 exakt 0 – in Worten: null – Stimmen, und auch das Frühmittelalter mit 12 % und das Spätmittelalter mit 6 % konnten das Fähnchen für mittelalterliche Geschichte nicht wirklich hochhalten. Schwenken deshalb Cornwell und Follett auf neuere Jahrhunderte, weil sie befürchten müssen, dass sonst niemand mehr ihre Bücher kauft?
Ich denke, dass es beängstigendere Tendenzen gibt, etwa dass die Menschen immer weniger lesen, als dass man sich von solchen Zahlen erschrecken lassen müsste, und ich habe nicht vor, so schnell vom Mittelalter abzulassen. Allerdings bestärkt mich das Ergebnis der – nicht repräsentativen – Umfrage, mich auch in anderen Epochen auszutoben.
Wie halten Sie es? Lesen Sie am liebsten querbeet und egal in welchem Jahrhundert, Hauptsache historisch? Oder lesen Sie vor allem, weil die Geschichte interessant klingt, egal welches Zeitalter und welches Genre?
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