130 Länder weltweit haben noch keine einzige Impfdosis erhalten während der globale Norden sich 75% der Zugänge zu Impfungen für dieses Jahr gesichert hat. Diese Tendenz ist nicht nur moralisch verwerflich sondern auch gefährlich.
Dass zu wenig Impfstoffe produziert werden und gegenwärtig der Zugang im globalen Süden so sehr von finanziellen Mittel abhängig ist, liegt v.a. auch am Patentschutz, der im Abkommen für geistige Eigentumsrechten in der WTO (TRIPS Abkommen) verankert ist.
Deswegen fordern Südafrika und Indien, unterstützt von mittlerweile über 100 Ländern aus dem globalen Süden, ein Aussetzen dieser Regeln für alle Produkte, die es zur Pandemiebekämpfung braucht. Die EU, die USA, Japan, Kanada, die Schweiz und noch einige Länder mehr in denen die großen Pharmakonzerne zu Hause sind, sind dagegen. Und das obwohl die gegenwärtig hergestellten Covid-19 Impfstoffe nur durch knapp 100 Mrd. Euro an öffentlichen Geldern und den Ergebnissen von öffentlicher Grundlagenforschung entwickelt werden konnten. Die großen Pharmafirmen verdienen sich auf Kosten unser aller Gesundheit jetzt eine goldene Nase.
Weltweit gibt es immer mehr zivilgesellschaftliche Akteure und Politiker*innen, die das nicht hinnehmen wollen. Und auch in der EU formiert sich der Widerstand. Gemeinsam mit mehr als 40 Organisationen fordern wir die EU sowie die österreichische Regierung dazu auf, den Patentschutz aufzuheben.
Die standhafte Position der Länder im globalen Süden und unser wachsender Druck aus der Zivilgesellschaft haben sich auch beim TRIPS-Rat der WTO Anfang März bemerkbar gemacht. Dennoch hielten die Länder des globalen Nordes zum Schutz ihrer Pharmaindustrie ihre Blockade aufrecht und eine Entscheidung musste vertagt werden.
Jetzt gilt es den Druck weiter aufrecht erhalten und die Zustimmung der EU noch vehementer einzufordern. Unterzeichnen Sie die Europäische Bürger*innen Initiative „Jeder verdient Schutz vor Covid-19. Kein Profit durch Pandemie."
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