Die USA haben am 6. Mai überraschend angekündigt, dem Aussetzen von Patentrechten für COVID-19-Impfstoffe in der Welthandelsorganisation WTO zuzustimmen. Das ist ein erster großer Erfolg für alle, die sich seit Monaten für eine globale, gerechte und leistbare medizinische Versorgung in der Pandemie einsetzen. Auch die EU – und damit die österreichische Regierung - müssen endlich die Gesundheit aller über die Profitinteressen weniger Pharmakonzerne stellen! Doch leider lehnen viele EU-Regierungen ein Aussetzen der Patenrechte weiter ab.
Die Erforschung, Produktion und Verteilung von lebensrettenden Medikamenten orientiert sich seit Jahrzehnten nicht am tatsächlichen Bedarf, sondern an den Profitmöglichkeiten der Pharmakonzerne - obwohl die Forschung zu einem großen Teil öffentlich finanziert wird. Mit der Pandemie wird deutlich, wie tödlich Patente auf Medikamente sind.
Für einen leistbaren und flächendeckenden Zugang müssen Arzneimittel als globale öffentliche Güter definiert werden, deren Entwicklung durch öffentliche Aufträge mit transparenten Kosten vergeben wird.
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