View in browser
Silodenken +
... und wie wir es überwinden können

Unter dem Kapitel „Verwaltungsmodernisierung“ findet sich ein Ausdruck, der sicherlich nicht allen geläufig ist: „Silodenken“ und "Wir wollen das Silodenken überwinden“ Silodenken bedeutet starkes Abteilungsdenken, es fehlt an grenzübergreifender Zusammenarbeit. Wir sollten ohne Vorbehalte diesen Gedanken auch für unsere Arbeit im Convivium aufgreifen. Genussführer, Arche, Einkaufsführer, Junior Slow, Genussgemeinschaft „Städter und Bauern“, Betreuung der Unterstützer– wir wollen bei unseren Vorhaben immer gemeinsame Schnittmengen suchen, miteinander kommunizieren und im Konsens agieren. Spannend finde ich den Gedanken „Silodenken überwinden“ auch für unsere Aktivitäten in den politischen Raum hinein. Silodenken ist auch, und vielleicht gerade bei den kommunalen Behörden und Einrichtungen mit denen wir zusammenarbeiten wollen, ganz besonders ausgeprägt (der Convivienleiter spricht hier aus Erfahrung). Sollten wir uns also mit unseren Anliegen z.B. über den Ernährungsrat an die Stadt München wenden, dann gilt es die Behörden, Politiker aus dem „Silo“ herauszuholen.

Klimaschutz in einer sozial-ökologischen Marktwirtschaft +

Unter dieser Überschrift findet sich im Koalitionsvertrag folgendes Vorhaben: Unser Ziel ist eine nachhaltige, zukunftsfähige Landwirtschaft, in der die Bäuerinnen und Bauern ökonomisch tragfähig wirtschaften können und die der Umwelt, den Tieren und dem Klima gerecht wird. Dieses Ziel verfolgt Slow Food weltweit, national und insbesondere wir, mit der Genussgemeinschaft „Städter und Bauern“, lokal schon sehr lange. Wir dürfen gespannt sein, welche Programme hier von der neuen Bundesregierung aufgelegt werden. Unsere Genussgemeinschaft ist ein eingetragener Verein, hat also eine eigene Rechtsfähigkeit und könnte sich möglicherweise an Projekten beteiligen, die die Arbeit der Genussgemeinschaft finanziell und damit auch personell besser ausstatten.

Landwirtschaft und Ernährung +

Abschließend zu dem Kapitel, in dem sich vieles findet, was uns von Slow Food besonders am Herzen liegt. Auf dieses Kapitel geht Slow Food Deutschland in seiner Presseerklärung (siehe oben) dezidiert ein. Ich erlaube mir eine Stelle zu zitieren, von der ich hoffe, dass aufgrund meines jahrzentlangen Engagements nun wirklich Taten folgen. Der Satz aus dem Koalitionsvertrag klingt fast ein bisschen harmlos: "Wir werden den wirkstoff- und anwendungsbezogenen Antibiotikaeinsatz in landwirtschaftlichen Betrieben erfassen und senken." Sollten hier tatsächlich Taten folgen, dann hat dies enorme Auswirkungen auf das System der industriellen Landwirtschaft. Nur überschaubare Betriebe mit tiergerechter Fütterung, vertretbaren Zuchtzielen und artgerechter Haltung können weitgehend auf den Einsatz von Antibiotika verzichten und können von staatlicher Seite auch wirksam überwacht werden.

MailerLite