Am 9. März veröffentlichte das Tax Justice Network das neue Ranking der wichtigsten Steuersümpfe für Konzerne. Es zeigt, welche Staaten Steuermissbrauch von multinationalen Konzernen am stärksten ermöglichen.
Die Top Drei sind mit den Britischen Jungferninseln, den Kaimaninseln und Bermuda Gebiete, in denen die britische Regierung volle Befugnisse hat, Gesetze zu erlassen oder zu blockieren. Auf den Rängen 4, 5 und 6 liegen die Niederlande, die Schweiz und Luxemburg. Die ersten sechs Plätze des Rankings belegen also OECD-Staaten oder von ihnen abhängige Gebiete.
Damit wird deutlich, warum die OECD, welche die Regeln im globalen Steuerwesen setzt, kaum Fortschritte im Kampf gegen den Steuermissbrauch von Konzernen erreicht. "Unter dem Druck von Konzerngiganten und mächtigen Steuersümpfen hat die OECD das globale Steuersystem so gestaltet, dass die Wünsche der reichsten Konzerne über den Bedürfnissen aller anderen stehen“, erklärt Alex Cobham vom Tax Justice Network. Auch die aktuellen Pläne der OECD für eine Reform der globalen Steuerregeln beinhalten keine grundlegende Lösung gegen die Steuertricks multinationaler Konzerne. Die weltweite Bewegung für Steuergerechtigkeit fordert, die OECD-Steuerregeln durch einen demokratischen Prozess im Rahmen der UNO zu ersetzen.
Attac und das Tax Justice Network schlagen neben mehr Transparenz eine Vereinfachung der internationalen Konzernbesteuerung vor – die sogenannte Gesamtkonzernsteuer mit einem Mindeststeuersatz von 25 Prozent. Vom Ranking und den unseren Forderungen berichteten neben Printmedien auch das Ö1-Mittagsjournal.
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