Unsere Empfehlungen im Dezember:
Zeitenwende – Wie groß ist die Herausforderung an die deutsche Außenpolitik?
Der emeritierte Professor und Politikwissenschaftler Michael Brzoska, ehemals Direktor des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik (IFSH), analysiert in der Politikum, warum die Anforderungen an die deutsche Außenpolitik im Zuge der „Zeitenwende“ wachsen, dies zu einer Überdehnung von Ansprüchen und Erwartungen führen könnte, inwiefern das Ziel wirtschaftliche Abhängigkeiten zu verringern neue Konflikte zwischen Deutschlands wirtschaftlichen und politischen Zielen verursachen könnte und inwiefern die verkündete Zeitenwende die „Bedingungen für die Umsetzung globaler Ziele wie die außenpolitische Klima-Agenda“ sowie die Sustainable Development Goals (SDGs) erschweren wird.
Zeitenwende weiterdenken
In der gleichen Politikum-Ausgabe erklärt Vladimir Handl, einer der führenden osteuropäischen Experten für deutsche Außenpolitik von der Karls-Universität in Prag, im Interview-Format seine These „Deutschland ist eine getriebene Ermöglichungsmacht“. Er erläutert, warum es problematisch ist, dass Deutschland gemäß dem Konzept von Jakub Eberle als „dividual power“ (gespaltene Macht) anzusehen sei, die vielfach versuche mehrere Rollen zugleich zu spielen und warum dies sich in der Praxis widerspiegelt in einer inkohärenten Außenpolitik, in der es an einem zentralen Gremium sowie an einer ressortübergreifenden Strategie fehle.
Data sharing and third-party monitoring in humanitarian response
Dieses HPG-Arbeitspapier befasst sich mit den Risiken und Bemühungen zur Risikominderung im Zusammenhang mit der gemeinsamen Nutzung von Daten im humanitären Sektor, wobei der Schwerpunkt auf der Überwachung durch Dritte liegt. Das Papier beleuchtet die Rolle und die Verantwortlichkeiten bei der Einbeziehung von Drittüberwachern, die bisher kaum reflektiert und diskutiert werden.
Data portability and digital identity in humanitarian aid: desk review
Unter data potability werden im Allgemeinen Modelle und Standards verstanden, die darauf abzielen, die Übermittlung von Datenanfragen von Einzelpersonen oder Organisationen zu erleichtern und zu übertragen. Mit anderen Worten: Datenportabilitätsmodelle sollen es den Menschen erleichtern, die Kontrolle über ihre Identitätsdaten auszuüben und über deren Verbleib zu entscheiden. Der Desk Review gibt einen Überblick über die jüngste Diskussion in der Branche aus einer auf den Menschen ausgerichteten Perspektive und regt den Leser gleichzeitig zu eigenen Überlegungen an, in welchem Kontext der Ansatz für wen und von wem realistischerweise funktionieren könnte. Data portability könnte in der Tat eine Lösung sein, um die digitale Verantwortlichkeit des Sektors zu erhöhen.
Civil society innovation and digital power shift
Der Bericht stellt verschiedene Innovationen von und für zivilgesellschaftliche Organisationen weltweit vor. Er ist interessant zu lesen und eine wertvolle Ressource, aus der man lernen kann, insbesondere wenn man nach Beispielen für eine sich verändernde Machtdynamik oder funktionsübergreifende Ansätze für Technologie sucht.
POLYLOGUES AT THE INTERSECTION(S) SERIES: Can An African Black Body Think?
Mwaona Nyirongo reflektiert kritisch über Wissenschaft und Forschung, die massiv auf westlicher Logik und Denkweise aufbaut, und erläutert, wie die westliche Wissenschaft Rassismus in Bezug auf die Schaffung von Wissen beibehält und praktiziert.
Pakistan’s Deadly Floods Pose Urgent Questions on Preparedness and Response
Ein Drittel Pakistans steht unter Wasser, fast 1.400 Menschen sind gestorben, mehr als 1.600 wurden verletzt, eine halbe Million Menschen sind auf der Flucht, und mehr als 6,4 Millionen Menschen benötigen dringend humanitäre Hilfe. In dieser Ausgabe der Reihe "Kritische Fragen" erörtern Hareem Fatima Abdullah und Jacob Kurtzer von der Humanitären Agenda des CSIS die Lage in den von den Überschwemmungen betroffenen Gebieten, die Faktoren, die zu den Verwüstungen beitragen, die kurz- und langfristigen Auswirkungen der Überschwemmungen sowie die bisherigen Reaktionen der nationalen, regionalen und internationalen Akteure.
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