Christiane Benner, Erste Vorsitzende der IG Metall und Beirätin von C2C NGO, sagte: „Ich bin schon lange bekennender Cradle-to-Cradle-Fan. Wir sagen als IG Metall: Cradle to Cradle ist eine große Chance für den fairen Wandel und den ökologischen Umbau, den wir in diesem Land und in Europa brauchen. Der Weg ist noch lang und steinig, aber wir stehen nicht mehr am Anfang. Ein modernes Auto besteht aus 10.000 einzelnen Teilen – Stahl, Aluminium, Gusseisen, Elektronikkomponenten und vielen unterschiedlichen Kunststoffen. Wir sind der Meinung, dass vieles, was im Auto steckt, wiederverwendet werden kann und sachgerecht von der Wiege zur Wiege zu etwas Neuem werden kann.“
„Wir bei dm haben einen hohen Anteil an Rezyklaten“, so Kerstin Erbe, Geschäftsführerin der Drogeriemarktkette. „Heute gehen wir in Vorleistung, da wir für Rezyklate doppelt so viel zahlen wie für Virgin Plastic. Deswegen skaliert es nicht.” Eine Einspeisevergütung könne ein gutes Instrument sein, um diese Wettbewerbsverzerrung zu beheben, so Erbe weiter. Diese könne mit einer CO₂-Gutschrift kombiniert werden, da Rezyklat weniger CO₂-intensiv sei als neue Kunststoffe.
Der Bausektor ist in Teilen bereits mitten in der Transformation hin zu C2C angekommen, jedoch fehlen auch hier die politischen Rahmenbedingungen. In seiner Keynote betonte Dr. Peter Mösle, Gesellschafter und Senior Executive bei Drees & Sommer SE sowie EPEA GmbH, die Bedeutung des digitalen Gebäuderessourcenpasses als „Instrument und einziger Schlüssel des zirkulären Bauens“. Vom Design bis hin zur Herstellung und der Verwendung von Produkten in Gebäuden sei es wichtig zu wissen, in welcher Qualität und Quantität Materialien verwendet werden, um zirkuläres Bauen ganzheitlich umzusetzen und zu monetarisieren. „Nur mit diesem Ressourcenpass und einem einheitlichen Standard auf europäischer Ebene können wir Cradle to Cradle im Bausektor flächendeckend umsetzen“, so Mösle.
Auch Junhua Li, Untergeneralsekretär für Wirtschaft und Soziales der Vereinten Nationen (UN) hob Cradle to Cradle als Lösung hervor: „Die Kreislaufwirtschaft, die nun in den Vereinten Nationen anerkannt ist, bietet in der Tat eine transformative Lösung, die Antworten auf dringende Herausforderungen der nachhaltigen Entwicklung liefert. Das regenerative Modell zur Beseitigung von Abfall unterstützt die Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Der Übergang von einem traditionellen linearen Modell zu einer stärker zirkulären Wirtschaft ist absolut essenziell. Dies ist ein äußerst wirkungsvoller Katalysator für die Agenda 2030.“
Der Congress zeigte, dass Cradle to Cradle bereits in vielen gesellschaftlichen Bereichen gelebte Praxis ist. Die vorgestellten und diskutierten Produkte, Unternehmen, Projekte und Prozesse bieten nicht nur einen Ausblick auf eine lebenswerte Zukunft, sondern auch einen klaren Handlungsrahmen für die kommenden Jahre.
Wir freuen uns, beim dann 10. Cradle to Cradle Congress am 17. und 18. September 2026 an der TU Berlin auf Fortschritte zurückblicken zu können.
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Ein ausführlicher Bericht zu allen Formaten des C2C Congress 2025 folgt.
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