Liebe C2C-Community,
noch immer werden in unserem linearen Wirtschaftssystem viel zu viele wertvolle und teure Rohstoffe zu Müll. Der Wandel hin zu einer zirkulären Wirtschaft verläuft weiterhin viel zu langsam.
Wie langsam genau, zeigt der Circularity Gap Report der Circle Economy Foundation. Die Lücke zwischen Status quo und zirkulärem Wirtschaften bleibt erschreckend groß. Die globale Zirkularitätsquote ist sogar gesunken von 7,2 % im Vorjahr auf nur noch 6,9 %. Das bedeutet auch, dass über 93 % der eingesetzten Ressourcen sogenannte Virgin Materials sind. Also Rohstoffe, die neu aus der Erde entnommen werden. Gleichzeitig hat sich die weltweite Materialextraktion in den letzten fünfzig Jahren mehr als verdreifacht. Inzwischen liegt sie bei über 100 Milliarden Tonnen pro Jahr. Wenn sich das nicht ändert, wird der Verbrauch laut Report bis 2060 voraussichtlich um weitere 60 % steigen.
Trotz aller Fortschritte beim Recycling wächst der Gesamtverbrauch schneller als der Anteil wiederverwendeter Materialien. Was sagt uns das? Recycling reicht nicht. Doch auch reiner Verzicht ist angesichts wachsender Bevölkerungszahlen und globaler Ungleichheiten keine Lösung. Was wir brauchen, ist ein grundlegend anderer Umgang mit Ressourcen.
Die Antwort liegt in einem Wirtschaftssystem, in dem kein Abfall mehr entsteht. In dem das Design von Produkten und Prozessen so gestaltet ist, dass sie entweder als Nährstoffe in die Biosphäre zurückkehren oder in der Technosphäre ohne Qualitätsverlust im Umlauf bleiben. In dem unser Handeln echten Mehrwert für Mensch und Umwelt schafft.
So zeigt Cradle to Cradle schon heute konkrete Lösungen, die in der Skalierung das Potenzial haben, die Circularity Gap zu schließen. Etwa Produkte, die als Modell Product as a Service zurückgenommen und deren Materialien immer wieder genutzt werden, um den zukünftigen Ressourcenbedarf von Unternehmen zu decken. Wasser, das in Fabriken in kontinuierlichen Kreisläufen zirkuliert und sauberer herausfließt, als es eingeleitet wurde. Oder Gebäude, die als Rohstofflager konzipiert sind, deren Einzelteile sich leicht demontieren lassen und die sowohl innen als auch außen die Luft reinigen und mehr Energie erzeugen, als sie verbrauchen.
Nur so lässt sich die wachsende Lücke zwischen Ressourcenverbrauch und planetaren Grenzen schließen. Und nur so gelingt Zukunft. Der Report ist ein Warnruf. Und zugleich macht er deutlich, die Lösung liegt längst auf dem Tisch.
Viel Spaß bei der Lektüre des Newsletters,
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