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Startschuss in den Sommer 2019
Companion Juni 2019
HEUTE GEHT'S LOS

Companions!
Freunde, Fans und Förderer der Shakespeare Company Berlin,


das wird ein Fest: Hochsommerliche Temperaturen, eine neue, spannende Freiluftlocation (nein, wir meinen NICHT in Charlottenburg sondern Schloss Britz!), grasende Tiere ringsum und dazu heute unser Klassiker „DIE ZÄHMUNG DER WIDERSPENSTIGEN!" sowie am Freitag „DER STURM!“.

Alles bei hoffentlich schönem Wetter!

Kulturstall in Britz

Aber auch wenn der Wettergott Kapriolen schlagen will, werden wir alle
trocken bleiben. Denn die schöne Bühne im Wirtschaftshof von Schloss
Britz ist transparent überdacht!

Es lohnt sich, etwas eher zu kommen und zu flanieren. Und im Schweizer Haus lockt eine gediegene Gastronomie.

Karten gibt’s am Vorstellungstag bis 17 Uhr in unserem Ticketshop und danach an der Abendkasse vom Schloss Britz!

Anfahrt:
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
U7 Parchimer Allee
M44 Britzer Damm/Tempelhofer Weg
M46 Fulhamer Allee
Bus 181 Britzer Damm/Mohriner Allee

Parkplätze stehen Ihnen in der Parchimer Allee zur Verfügung. Bitte folgen Sie dem Hinweisschild „Gutshof Britz“. Von dort aus erreichen Sie in nur wenigen Minuten über einen bequemen Fußweg über den Gutshof das Schloss.

AUS DER WERKSTATT

Über unsere aktuelle Inszenierung MASS FÜR MASS! (In Zusammenarbeit mit dem Vorstadttheater Basel), die am 11. Juni 2019 um 20Uhr Premiere hat und damit unsere Sommersaison 2019 eröffnet.

„Die Fackeln leuchten sich nicht selbst den Weg. Wenn Ihre Stärken nicht nach außen wirken, wirken sie ins Leere. Helle Geister haben Funken, um zu sprühn.“
MfM/ 1. Akt/ 1.Szene/ Herzog


Während hinter der noch verschlossenen Pforte unseres Theaters fieberhaft an unseren neuen Inszenierung MASS FÜR MASS! gearbeitet wird, erhaschen Sie hier einen ersten Blick hinter die Kulissen.
In diesem Jahr – Sie lasen bereits im letzten Newsletter davon - finden wir dort nicht nur Schauspieler & Künstler, sondern eine bisher unbekannte Spezies: DIE BUFFONEN. Als Phänomen des Grotesken, im ewigen Konflikt mit Gott und der Welt, sind sie die geborenen Könige der verkehrten Welt, deren rätselhaftes Spiel gleichermaßen zum Lachen bringt und in existenzielle Abgründe führt.

Katharina Kwaschik hat für Sie mit dem Regisseur Matthias Grupp und dem Dramaturgen Stephan Weiland gesprochen.

Matthias Grupp (MG) ist Regisseur und künstlerischer Leiter des Vorstadttheater Basel, mit dem wir erstmals zusammenarbeiten und MASS FÜR MASS!
gemeinsam produzieren.
Stephan Weiland (SW) ist Dramaturg und zum zweiten Mal bei uns. Er hat uns bereits in unserer MACBETH! - Inszenierung im Jahr 2013 als Dramaturg begleitet.


KK: Zuerst: Worum geht’s?

SW: „Wien droht im Chaos zu versinken! Ringsum Verfall der Sitten, Unzucht und Korruption! Dem Herzog reicht's, aber selbst aufräumen will er den verkommenen Laden nicht. Also gibt er den Job an den Tugendbold Angelo ab und macht sich zum Schein aus dem Staub. Der Neue greift energisch durch und lässt die Freudenhäuser schließen. Um allen zu zeigen, was die Glocke geschlagen hat, verurteilt Angelo den jungen Claudio zum Tod, weil dessen Verlobte ein unehelich gezeugtes Kind von ihm erwartet. Nun fleht die keusche Isabella um ihres Bruders Leben. Doch als Preis fordert Angelo dafür eine Liebesnacht mit ihr. Isabella ist geschockt, Claudios Leben scheint vertan. Jetzt muss erneut der Herzog ran, um alles wieder einzurenken. Ein Spiel beginnt, voll List und Täuschung, dem niemand ohne Schramme entkommt …“ (Pressemitteilung)

KK: Warum machen wir heute 'Maß für Maß'?

Mehr zum Interview hier
MG: „'Maß für Maß' ist ein extrem heutiges Stück, ohne dass man das wahnsinnig aktualisieren muss und dass man diese Bezüge sehr gut erkennt. Weil das Stück an sich schon von den Figuren, Strukturen und von den Szenarien her maßlos ist. Auch die Haltung von den Figuren, z.B. einer Isabella, die maßlos ihre Religiosität vertritt, ein Angelo, der maßlos die Gesetze vertritt, das Volk, das maßlos in Hurenhäuser geht- alles ist maßlos. Das ist das Aktuelle an dem Stück, dass die Waage nicht mehr stimmt und es in alle Richtungen maßlos wird. Das ist das Reizvolle an dem Stück, das mit einem schwarzen Humor, aber auch hoffentlich auch mit berührenden Sachen gezeigt wird.“

KK: Wir arbeiten ja mit der speziellen Spielform der BUFFONEN. Weißt Du noch, wie Du auf die Idee dazu gekommen bist?

MG: "Ja, weil auch die BUFFONEN in ihrem Spiel so maßlos sind. Sie sind nicht moralisch, sondern die exerzieren gern Boshaftigkeiten durch, Egoismen. Die sind auch maßlos in allem, und dafür müssen die sich auch nicht entschuldigen. Sie sind wie schwarze Clowns, denen man nicht böse ist -die machen das gern."

KK: Was ist Maßlosigkeit für Dich?

MG: "Maßlosigkeit ist für mich in der heutigen Gesellschaft in vielen Richtungen zu finden. Das fängt an in ganz kleinen Sachen, wie zum Beispiel beim Thema Ernährung, da ist das Maß überschritten. Einerseits hungern die Menschen in Afrika wie wahnsinnig und wir unterhalten uns darüber, ob die Kartoffel schädlich für uns ist, träge macht oder nicht. Es geht weiter mit dem Wetter. Jetzt haben wir Juni, und es ist sehr kalt und jetzt am Wochenende wird’s plötzlich ganz heiß. Das ist für mich auch so ein Sinnbild dafür, dass die Welt aus den Fugen ist. Oder auch – was mir früher nicht so aufgefallen ist, als ich noch in Berlin lebte – ist die Maßlosigkeit der Lebensunterschiede, Lebenshintergründe, wo der Millionär neben dem Penner läuft, wo alles renoviert wird, aber gleichzeitig siehst Du diese Armut, die sich verhundertfacht hat. Maßlosigkeit ist natürlich auch ganz stark in der Politik zu finden. Was man als Politiker alles darf, seit Trump an der Macht ist, dass man lügen darf, dass man Fakenews in die Welt schicken darf, dass man andere vorschickt. Das ist alles für mich in dem Stück drin."

KK: Was sind die wichtigen Zeitbezüge des Shakespeare Textes?

SW: "Es gibt einen Ansatz, der sagt, die Komödie findet immer in der Gegenwart statt. Bei 'Maß für Maß' ist es natürlich eine fantasierte, nicht realistische Gegenwart in Wien. Was hat diese mit unserer realen Gegenwart zu tun? Da 'Maß für Maß' ein sehr politisches Stück ist, die Frage nach Macht behandelt, bzw. wie Macht sich politisch ausdrückt, mit welchen Mitteln sie sich durchsetzt, hat man natürlich immer einen unglaublichen Zeitbezug. Das einfache Ersetzen der einen Person durch eine andere Person, das schnelle Vorschieben von sehr strengen irgendwoher geholten Maßnahmen, die durchgesetzt werden sollen, letztendlich auch die Verantwortungslosigkeit, die da drinsteckt, wenn man genauer hinschaut. Dass politische Maßnahmen, die schnell rausposaunt werden, vor allem dem Interesse folgen, die eigene Macht zu stärken. Gleichzeitig aber wird verlangt, dass die Gesellschaft sich immer wieder neu danach ausrichtet, was Unruhe und Spaltung in die Gesellschaft bringt. Ein weiterer Punkt ist die Anwendung von Macht, die bei Shakespeare als Machtmissbrauch oder als Intrige gezeigt wird und in persönlichen, erotischen, sexuellen Situationen ausgenutzt wird. Hier kann man Shakespeare gar nicht aktualisieren, weil der Text so wirkt, als sei er auf Situationen, die wir in den letzten Jahren diskutieren und erlebt haben, geschrieben worden. Wenn z.B. der Angelo, aus seiner neuen Machtposition heraus, dies auch im sexuellen Sinne erleben und durchsetzen möchte und von Isabella diese Liebesnacht verlangt."

KK: Es gibt ja viele Fragen und Deutungen über die Motive des Herzogs. Es gab ja auch lange Zeit ein Herrscherbild, das nicht antastbar war. Wie interpretieren wir den Herzog und die patriarchalen Strukturen seiner Herrschaft?

SW: "Ja, der Herzog war zu Zeiten der Spätrenaissance als Vertreter der absoluten Macht nicht kritisierbar und es wurde ihm unterstellt, dass er im guten Sinne handelte. Die Interpretation hat sich irgendwann mal sehr stark verändert. Und wir versuchen nachzuvollziehen, was dieser Herzog versucht, wenn er eine neue und gleichzeitig alte Ordnung, nachdem Angelo gescheitert ist, wiederherzustellen. Er greift auch zum Mittel der Intrige und er macht – vielleicht etwas humaner- aber das, was die Macht auch sonst macht. Es ist kein Gegenentwurf, es ist eher eine Weiterentwicklung. Was daran interessant ist, dass er versucht, auch den privaten, intimen Bereich der Familien, der Paare, der Hochzeiten in das Machtsystem einzubinden."

KK: Was ist Maßlosigkeit für Dich?

SW: "Maßlosigkeit ist bekannt als eine der 7 Todsünden, dort meist als „Übermaß“ oder „Völlerei“ beschrieben, taucht aber auch als „Maßlosigkeit“ in der Bibel auf. Maßlosigkeit ist etwas, wenn eine Gesellschaft zu viel hat und im Sinne eines Fortschrittgedankens immer weiter gehen muss. Das Auto muss immer größer werden, die Ernährung muss immer gesünder werden, die Selbstverwirklichung muss immer perfekter werden. Und das führt natürlich wieder in einen Extremismus, in teilweise sehr individualisierter Form, der verhindert, dass man sich solidarisch verhalten kann und gleichzeitig auch irgendwann zu einem Platzen führt. In der Maßlosigkeit verschwinden, und das ist das Interessante auch bei Shakespeare, die dahinterliegenden Wünsche, Interessen, weil es immer mehr um das Vorgezeigte, Schnelle und schnell Konsumierbare geht und sich auch dadurch beschleunigt, weil es nie zum Erfolg führen kann. Also die Überfresserei macht einen irgendwann nicht mehr satt, sondern verursacht Ekel oder den Wunsch nach noch mehr Fressen, nach noch mehr Kannibalismus, nach noch mehr Raum, noch mehr Verdrängung."

KK: Die Maßlosigkeit ist also eine Art zerstörerische Kraft?

SW: „Ja, wenn man darüber nachdenkt, ertappt man sich dabei, dass man selbst fast konservativ wird. Alle Religionen, alle Weltanschauungen haben im Grunde permanent Regeln oder den Appell des Maßhaltens an den Einzelnen, aber auch an die Gemeinschaft. Es gibt natürlich ökonomisch - und machtpolitisch bedingt, immer wieder die Gegenenergie/ Gegenkraft, sich alles anzueignen. Und das eben in einem maßlosen Sinne, im Sinne von höher, schneller, weiter. Maßlosigkeit verhindert Gemeinschaftsbildung und das ist natürlich ein ewiger Konflikt.“

KK: Was erwartet unser Publikum, wenn am 11.6. der Vorhang hochgeht?

MG: „Ich hoffe, die Zuschauer erleben ein Wechselbad der Gefühle vom Lachen bis zum Berührt-Werden, bis zu „Oh Gott, ist das ein Grauen.“ - Und gleichzeitig aber, dass man über diesen ganzen Wahnsinn der Welt auch für zwei Stunden lachen kann. Und das wäre ein befreites Lachen, weil man jetzt mal alles durchgeackert hat, was im Moment so an Wahnsinn läuft. Das wär' schön. Und klar, dass man diese Buffonen und die Shakespeare Figuren gern hat, in ihrem ganzen Egoismus und ihrer Maßlosigkeit. Ja, dass man zusammen einen schönen Abend erlebt und gemeinsam die Maßlosigkeit der Welt durchexerziert.“

In diesem Sinne freuen wir uns auf den 11.6.2019 und auf Ihren Besuch in unserem Theater!

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Sie haben es sicher auch bemerkt: In den letzten Jahren sind das Online-Business, die sozialen Medien und damit die durchgängige Onlinepräsenz nicht nur für Theaterschaffende zu einem notwendigen Bestandteil der Kommunikation und des Marketing geworden. Wir sind auch mittendrin und tummeln uns auf allen Kanälen, um unsere Zuschauer in allen Altersgruppen zu erreichen und über Neuigkeiten zu informieren.

Mit den Tags  #shakespearecompanyberlin und @shakespearecompanyberlin kann man uns von nun an auf den wichtigsten Social-Media-Kanälen online finden und in einen Austausch treten. Die Links zu den Kanälen finden Sie unter diesem Beitrag.

Durch die Nutzung der sozialen Medien haben wir nun die Möglichkeit uns national und international noch besser zu vernetzen. Wir knüpfen Kontakte zu anderen Theatern, Shakespeare-Theatern und Gastspielorten, pflegen einen aktiven Austausch auf verschiedenen Ebenen und können zudem die gesamte Berliner Community besser auf uns aufmerksam machen.

Neben wichtigen Eilmeldungen zu Vorstellungen und Gastspielen (z.B.: #wiederausverkauft) geben wir mit kleinen Videos und Fotostories Einblicke davon, was #hinterdenkulissen geschieht und bieten unseren Fans Gelegenheit, an Gewinnspielen und Kartenverlosungen teilzunehmen. Am wichtigsten bei all dem ist jedoch, dass wir unser Publikum als Teilhaber unseres Theaters betrachten, das bereits von vielen Menschen unterstützt und getragen wird. Es entsteht in den letzten Jahren um die SCB eine Gemeinschaft von Theaterbegeisterten, in der Sie herzlich willkommen sind!

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Berlin, den 04.06.2019

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