Liebe Cradler*innen,
in diesem Monat findet die 27. UN-Klimakonferenz (COP27) im ägyptischen Sharm el-Sheikh statt. Die Zeit für Lösungen drängt, wie der passend dazu veröffentlichte Emissions Gap Report 2022 des United Nations Environment Programme (UNEP) noch einmal verdeutlicht hat. Die Botschaft des Reports ist klar: Wir müssen jetzt handeln, um nicht das zu verlieren, was uns als Menschen ausmacht. Um eine lebenswerte Zukunft zu sichern, müssen wir Klima- und Ressourcenschutz zusammendenken und als zusammenhängende Herausforderungen begreifen. Zu viele planetare Grenzen sind bereits überschritten. Ausschließlich zu reduzieren und zu verzichten verlangsamt unsere Probleme zwar, doch löst sie nicht langfristig.
Schnelle, konkrete und verbindliche Maßnahmen müssen also das Ziel der COP27 sein. Doch bevor die Klimakonferenz überhaupt gestartet ist, gab es bereits Diskussionen und Unstimmigkeiten. Auslöser: Coca-Cola tritt als Sponsor auf – als weltweit größter Getränkehersteller, der unter anderem für einen erheblichen Anteil des Plastikmülls in unserer Umwelt verantwortlich ist. Qualität und Design der Flaschen, Inhaltsstoffe und Lieferketten der Getränke, Umgang mit Wasser in der Produktion, Rücknahmesysteme und Rückführung von Ressourcen in Kreisläufe: Coca-Cola hat wahrlich viele Baustellen zu bearbeiten, bevor sich der Konzern als Umweltunternehmen präsentiert.
Doch um eine Kreislaufwirtschaft nach Cradle to Cradle zu erreichen, brauchen wir auch die Hebel und das Know-how großer Unternehmen. Es ist also zu hoffen, dass bei der COP27 wenigstens die Chance genutzt wird, den Sponsor in die Verantwortung zu nehmen und die Diskrepanz zwischen dessen Marketingaktivitäten und der Realität deutlich benannt wird. Ob klein oder groß: Für jedes Unternehmen ist der Weg zu einer Kreislaufwirtschaft nach Cradle to Cradle ökologisch und ökonomisch notwendig und sinnvoll. Denn in einem Punkt sollten sich sowohl Unternehmen als auch alle Teilnehmenden der Klimakonferenz einig sein: Die Zeit zu handeln ist längst gekommen!
Wie man vom Reden ins Handeln kommt, versuchen wir als NGO mit unserer Arbeit tagtäglich zu zeigen. Nicht zuletzt bei unserem bisher größten Transformationsprojekt Labor Tempelhof. Was die Veranstaltungsbranche und unsere gesamte Gesellschaft daraus mitnehmen können, wollen wir beim C2C SUMMIT: STAGING THE FUTURE am 22. November diskutieren. Details dazu weiter unten, wir freuen uns schon auf den Austausch!
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