Zum bereits vierten Mal fand am 3. April im Haus St. Stefan in Oberpullendorf das jährliche Vernetzungstreffen „Trauerarbeit im Burgenland“ statt, gemeinsam organisiert vom Trauerpastoral der Diözese Eisenstadt, dem Hospizdienst des Roten Kreuzes und RAINBOWS Burgenland/SOS Kinderdorf.
Das diesjährige Thema „Wie Männer trauern“ führte 43 Interessierte aus unterschiedlichsten Berufsgruppen zusammen, die mit Sterben, Trauer und Abschied befasst sind. So bot das Treffen ein Forum, um im Fachkreis seine Arbeit vorzustellen und im regen Austausch jene der anderen Stellen kennen zu lernen. Mit den geladenen Referenten rückten Männer, die von Trauer und Verlusterfahrungen betroffen sind und ihr Umgang mit Trauer, in den Mittelpunkt.
Aufmerksam lauschten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den berührenden und sehr offenen Worten eines Mannes, der seine persönlichen Verlust- und Trauererfahrungen mit dem Plenum teilte. Deutlich wurde, dass Trauer nicht endet, sie wandelt sich, aber kann ebenso ein Quell der Tränen und der Wut sein wie eine Kraftquelle, wo die Erinnerung an gemeinsam Erfahrenes mit geliebten Menschen das Leben bereichert. Im Anschluss sprach Pfarrer Mag. Gabriel Kozuch über seine Rolle als Seelsorger und die Erfahrungen, die er in der Begegnung mit trauernden Gemeindemitgliedern sammeln durfte. Dasein, Zuhören, auf Menschen zugehen – seelsorgliche Aufgaben, die weit über die Gestaltung des kirchlichen Bestattungsrituals hinausgehen und Zeit erfordern. Auch wenn das für alle Menschen gilt, so verdeutlichten seine Ausführungen, dass trauernde Männer oftmals eines Anstoßes, Nachfragens und ein aktiv auf sie Zugehen brauchen. Woran das liegt? Diese Frage beschäftigte das Plenum auch bei der lebendigen Präsentation von DSA Toni Schuster, Männer- und Burschenberater der Männerberatung der Caritas sowie Gründer des Haus 33 in Kirchschlag. Er lud die anwesenden Männer im sogenannten „Fishbowl“ ein, im Innenkreis miteinander ins Gespräch zu kommen, während die Frauen im Aussenkreis ihre Fragen an die Männer schriftlich formulierten und dem Gespräch auf diese Weise beiwohnten. Die sich anschließende Zeit zum offenen Austausch wurde intensiv genutzt und das nächste Treffen für 2020 bereits ins Auge gefasst.
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