Liebe Freund*innen des Auergarden e.V., 

Mit diesem Newsletter begleiten wir monatlich in vier Abschnitten, was sich tut, was getan werden kann, teilen Wissen, und erzÀhlen was im weiteren SoLaWi Umfeld noch so passiert.

Berichte und Fotos – was sich tut

Es rĂŒhrt sich was im Garten. Zwar blĂŒhen bei uns schon seit Februar die ersten BlĂŒher, aber jetzt im MĂ€rz erwachen die Wildblumenbeete immer mehr. Und alle die schon sehnsĂŒchtig unsere köstlichen schwarzen Johannisbeeren erwarten, können bei einem Streifzug durch den Garten einen Vorgeschmack erhaschen, beim vorsichtigen Streicheln der frischen Triebe setzen sie Duftnoten die Vorfreude aufkommen lassen!

 

Im MĂ€rz hat sich aber auch das Blatt gewendet, und zwar das SĂ€geblatt. Am 13. MĂ€rz sind wir zahlreich mit geballter Expertise und bis an die SĂ€gezĂ€hne bewaffnet in den Apfelgarten eingefallen. Bei dieser Aktion sind aber eindeutig sowohl die ApfelbĂ€ume als auch die Mitstreiter*innen als Sieger*innen hervorgegangen. Auch dieses Jahr konnten wir noch nicht alle unserer mehr als hundert ApfelbĂ€ume zĂ€hmen, aber dafĂŒr wieder viel lernen und einige BĂ€ume besser kennenlernen. Eine weitere Baumpflegeaktion steht am Sonntag den 28.03. ab 10 Uhr an.

Aktiv werden – was getan werden kann

Am Samstag den 27. MĂ€rz ist Helfertag. Diesmal wird es wieder bunt werden: Nachdem Ihr am letzten Helfertag so mega-fleißig aufgerĂ€umt und weggerĂ€umt habt, geht es an diesem Samstag um das Aufbauen und das Fitmachen des Betriebes fĂŒr das Sommerhalbjahr.

Daher wird es viele kleinere und grĂ¶ĂŸere interessante Aufgaben geben, die wir gemeinsam anpacken wollen. Angefangen vom Pflanzen der ersten FreilandsĂ€tze, ĂŒber die Anlage von Himbeerbeeten ĂŒber kleinere Bauaktionen ist fĂŒr Jede und Jeden etwas Tolles dabei.

Es werden auch mindestens 2 Kinder vor Ort sein, falls noch mehr Familien kommen möchten, könnten wir uns auch ggf. absprechen was fĂŒr die Kinder dann eine schöne Aktion wĂ€re. Außerdem habt Ihr die Möglichkeit, unsere neue GĂ€rtnerin Antonia, die uns seit MĂ€rz tatkrĂ€ftig unterstĂŒtzt, kennen zu lernen.

Wichtig, auch auf dem Feld und im Garten legen wir großen Wert auf unsere Gesundheit, und halten alle geltenden Hygieneregeln ein. Bringt bitte eigenen Proviant und eigene GetrĂ€nke mit, gemeinsames Kochen ist leider noch nicht möglich. Weil wir draußen arbeiten, brauchen wir Masken nur bei Besprechungen, wenn wir lĂ€nger zusammenstehen.

Wissen und Skillshare – was neues lernen

Im Treibhaus treibts aus! Julia berichtet in diesem Newsletter was an unserer Jungpflanzenanzucht so besonders ist:

Im GemĂŒsebau werden heute Jungpflanzen fast ausschließlich zugekauft, termingerecht geliefert und ausgepflanzt. Das ist fĂŒr die Betriebe gĂŒnstiger und einfacher. Die GrĂŒnde dafĂŒr sind:

  • eine eigene Anzucht verursacht Kosten (Ausstattung, Logistik, Personal)
  • eine regionale Produktion ist wegen der KĂ€lte in Mitteleuropa oft nicht möglich oder effektiv, daher kommen einige Jungpflanzen sogar aus Marokko (Zwiebel, Lauch)
  • spezialisierte Jungpflanzenbetriebe liefern hochwertige Jungpflanzen in BioqualitĂ€t, welche ressourcenschonend und kostengĂŒnstig produziert werden.

Dass wir unsere eigene Jungpflanzenanzucht haben, ist vor allem gemessen an der GrĂ¶ĂŸe unserer Initiative (ca. 1ha GemĂŒse incl. Kartoffeln und 1,3ha Obst) ziemlich besonders. Wir haben uns trotzdem fĂŒr eine eigene Anzucht entschieden, da diese fĂŒr uns unschlagbare Vorteile hat.

  • Die Auswahl an Jungpflanzen, die man bestellen kann, ist begrenzt. Wir sind also viel flexibler, welche Pflanzen wir wann haben wollen.
  • Die AbhĂ€ngigkeit von einem großen Zulieferer fĂ€llt weg und bei unserer GrĂ¶ĂŸe ist der Kostenvorteil auch geringer.
  • Wir handeln gemĂ€ĂŸ unseren GrundsĂ€tzen, dass wir unabhĂ€ngig und CO2 gering wirtschaften wollen. Wir können dies tun, weil wir als Gruppe viele Talente vereinen, kostengĂŒnstige Tunnel durch kreatives Bauen mit Material vom Schrottplatz oder Geschenktem umsetzen.
  • Wir haben eine solare Inselstromanlage mit der wir aktuell den Jungpflanzentunnel frostfrei halten können, und das weitgehend CO2
  • Wir können selber ein Torf-reduziertes Substrat von einem regionalen Erdenwerk wĂ€hlen.

Herausforderungen gibt es natĂŒrlich in so einem kleinen Projekt auch:

  • Aktuell ist eine Maus ins GewĂ€chshaus eingezogen die sich sehr ĂŒber den Spinat freut.
  • Es muss fast jeden Tag jemand nach den Pflanzen schauen, die Tunnels aufmachen, gießen

Obwohl wir noch an der Verbesserung der seit Anfang des Jahres bestehenden Anzucht basteln, ist die jetzige Situation gemessen an unseren Zielen schon grandios. Durch die Solaranlage war es möglich, dass selbst in der Keimung schwierige Kulturen wie Sellerie und Lauch keimten. Wegen eines doppelten Anzuchthauses können Pflanzen um Wochen verfrĂŒht werden. Tomaten und andere wĂ€rmeliebende GemĂŒsearten konnten wegen der KĂ€lte noch nicht ins GewĂ€chshaus aber ab diesem Wochenende ist selbst das möglich.

Vernetzung – was drum herum noch passiert

Diesmal gibts hier etwas Inspiration fĂŒr die Zukunft, Land und Höfe als Commons. Vielleicht kennt ihr schon das MietshĂ€user Syndikat, ein Zusammenschluss von ĂŒber 100 Hausprojekten, die gemeinsam Wohnraum dem Spekulationsmarkt entziehen und ĂŒber Know-How und kollektives solidarisches Miteinander weitere selbstorganisierte neue Initiativen unterstĂŒtzen. Der Artikel beschreibt die gerade in der Entstehung begriffene Übertragung dieses Konzeptes auf selbstorganisierte Höfe zur Schaffung vom Ackersyndikat. gegrĂŒndet von Menschen aus dem Netzwerk solidarische Landwirtschaft und dem MietshĂ€user Syndikat. Wir freuen uns ĂŒber diese Entwicklung und ermutigen alle Mitglieder, diesen Entstehungsprozess zu unterstĂŒtzen!

Mit diesem ersten Newsletter wĂŒnschen wir euch einen schönen Start in dieses Jahr. Wenn ihr uns besser kennenlernen wollt, schreibt uns eine Email an solawi@auergarden.de, werdet Mitglied und/oder kommt zu unseren monatlichen Helfer*innentagen. Wir freuen uns, auch in diesem Jahr wieder gemeinsam mit erdigen HĂ€nden an der sozial-ökologischen Transformation zu bauen!

Herzliche GrĂŒĂŸe vom Auergarden!

Solidarische Landwirtschaft Auergarden

Auergarden e.V.
Verein zur Förderung regionaler Selbstversorgung und unabhÀngiger Lebensformen

auergarden.de

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