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PRESSEMITTEILUNG                                                           Berlin, 03.02.2020

Sehr geehrte Damen und Herren,

die wichtigsten politischen Rahmenbedingungen werden heute auf EU-Ebene gesetzt. Das gilt auch für die Themen Klima- und Umweltschutz und insbesondere für den landwirtschaftlichen Sektor. Die im Dezember 2019 vorgestellten Maßnahmen für mehr Klimaschutz, der Green Deal, sind ein Schritt in die richtige Richtung. Sie reichen allerdings längst nicht aus, um europaweit eine echte Kreislaufwirtschaft nach Cradle to Cradle zu implementieren. Das wurde an Tag zwei des 6. Internationalen Cradle to Cradle Congresses am Samstag, dem 01.02.2020, in Berlin deutlich.

Cradle to Cradle beginnt bereits bei der Entwicklung eines Produkts oder einer Dienstleistung und definiert zunächst ein Nutzungsszenario. Davon ausgehend werden gesunde und komplett kreislauffähige Materialien ausgewählt, bei der Produktion auf erneuerbare Energien gesetzt und hohe soziale Standards eingehalten.

„In dem Maßnahmenpaket fehlen noch Ansätze für eine echte Kreislaufwirtschaft und Ecodesign. Das wird für das für März angekündigte Paket zur Kreislaufwirtschaft wichtig. Wir müssen sinnvoller designen, dürfen den Bildungsbereich nicht vernachlässigen, und brauchen ein Anreizsystem für innovative Geschäftsmodelle“, sagte Ladeja Godina Košir, Geschäftsführerin von Circular Change und Vorständin der Koordinationsgruppe der European Circular Economy Stakeholder Platform auf dem Congress.

Die EU-Politikerinnen Sarah Wiener (MdEP, Mitglied der Grünen im EU-Parlament) und Delara Burkhardt (MdEP, Mitglied des Umweltausschusses und der Fraktion der Sozialdemokraten im EU-Parlament) haben dem Green Deal zwar zugestimmt – sehen aber noch großen Ergänzungsbedarf.

„Mich hat empört, dass die Themen Landwirtschaft und Handel überhaupt nicht in dem Paket vorkommen. Wir können kein nachhaltiges Wirtschaftssystem schaffen, wenn die Landwirtschaft ausgenommen ist. An diesem Sektor hängen die Agrochemie, das Transportwesen sowie globale Waren- und Ressourcenströme. Fehlende Biodiversität und soziale Standards sowie vergiftete Böden sind weitere, extrem komplexe Probleme der europäischen Landwirtschaft. Der Großteil der EU-Milliarden, die in den Sektor fließen sind reine Flächensubventionen – und die setzen völlig falsche Anreize“, so Sarah Wiener.

„Wo die europäische Politik von Cradle to Cradle lernen kann ist, aus ihrem Silodenken heraus zu kommen: Nicht nur in den einzelnen Politikbereichen für sich selbst zu schauen, sondern in Zusammenhängen zu denken. Vor allem, wenn es um internationale Lieferketten geht – von der Ressource, die wir verbrauchen, bis hin zum Produkt, so Delara Burkhardt.

„Wir müssen aus dem Denken ins Handeln kommen. Es reicht nicht, über unseren möglichst kleinen Fußabdruck nachzudenken. Wir müssen eine Landwirtschaft erreichen, die Böden aufbaut – auch, um Kohlenstoff zu binden. Im Sinne von C2C können wir CO2 als kreislauffähigen Rohstoff begreifen, mit dem heute falsch umgegangen wird“, ergänzt der geschäftsführende Vorstand C2C NGO, Tim Janßen.

Herzliche Grüße,

Birgit Goldbecker & Isabel Gomez

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Cradle to Cradle NGO

Landsberger Allee 99c, 10407 Berlin

Isabel Gomez & Birgit Goldbecker
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