Das 20. Jahrhundert mit seinen historisch-politischen Zäsuren im östlichen Europa lässt ganz unterschiedliche und zueinander im Widerspruch stehende Auffassungen im Hinblick auf die Erziehung und Bildung von Kindern erkennen, je nachdem, ob sie zu mündigen, selbstbestimmten Bürgern eines demokratischen Systems oder zu willfährigen Akteuren innerhalb eines autoritär verfassten Staates herangezogen werden sollten. In diesem Kontext sind die Gestaltungsmöglichkeiten der Gemeinschaft und die eventuellen Freiräume, die sich den deutschen Minderheiten schaffen konnten, zu untersuchen.
Mögliche Themenbereiche für einzelne Beiträge könnten lauten:
- Ideologien und Kindererziehung: zum Beispiel Analyse von Erziehungsratgebern,
- außerschulische Sozialisierung in den Kirchen und in unterschiedlichen kulturellen Vereinen, außerschulische Sozialisierung Kinder anderer Ethnien in deutschen Institutionen,
- Freizeitgestaltung, unter anderem in Sportvereinen,
- „Kindertausch“, interkulturelle Kompetenz,
- Kinder auf der Flucht infolge von Zwangsmigrationen,
- Spracherwerb (Mehrsprachigkeit, Gebrauch von muttersprachlichen Varietäten)
- Untersuchungen zur Kinder- und Jugendliteratur: Bücher, Zeitschriften. Verlage; Kinderbücher und Zensur bzw. als Möglichkeit, der Zensur auszuweichen, Übersetzungen usw.,
- Kindersendungen (Rundfunk, Fernsehen) für die deutschen Minderheiten im östlichen Europa (aus der Perspektive der Produzenten und Rezipienten),
- Prägung von Aussiedlerkindern in Westeuropa durch Traditionen der Elterngenerationen,
- Methodische Fragen und Quellenlage.
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