Zum Inhalt Felix Zuckermann, Sohn der Holocaust-Überlebenden Rosa Zuckermann (1908–2002), sucht nach Antworten auf Fragen, die er seiner Mutter nie zu stellen wagte. Innerhalb weniger Wochen verlor sie im Winter 1941/42 ihre Eltern, ihren Mann und ihren kleinen Sohn in einem Lager in Transnistrien und kehrte im März 1944 allein in ihre Heimatstadt Czernowitz zurück. Einem Publikum in Deutschland wurde sie 1999 durch den Film „Herr Zwilling und Frau Zuckermann“ bekannt.
Eine Reise durch die Ukraine und die Republik Moldau In diesem Dokumentarfilm, der im Rahmen eines Projektes des Instituts für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der LMU München unter der Leitung von Dr. Markus Winkler (Berlin) produziert und 2020 fertiggestellt wurde, geht Rosa Zuckermanns nach der Katastrophe geborener Sohn, Felix Zuckermann, auf eine Reise durch die Ukraine und die Republik Moldau, um erstmals die Orte der Deportation seiner Mutter zu entdecken. Er trifft Zeitzeugen und spricht im Rahmen einer Erinnerungswerkstatt mit jungen Menschen aus den beiden Ländern. Mit subtilen und eindrucksvollen Bildern thematisiert der Film Aspekte des Holocaust, die kaum bekannt sind.
Traurige Aktualität Leider gewinnt die Dokumentation in der Gegenwart eine zum Zeitpunkt des Drehs im Herbst 2019 nicht geahnte Aktualität. Die hier gezeigten Städte und Regionen sind Teile eines Landes, gegen das Krieg geführt wird (Ukraine) oder das mit der Bedrohung leben muss (Republik Moldau). Für die Filmprotagonisten, die sich mit der Vergangenheit beschäftigen, die Erinnerung an den Holocaust wachhalten oder mit ihren Projekten grenzüberschreitend die Zukunft gestalten wollen, stellt gegenwärtig jeder Tag eine große und bisweilen kaum zu bewältigende Herausforderung dar. Anlässlich des Holocaust-Gedenktages am 27. Januar wird die Dokumentation nun öffentlich zugänglich gemacht. Sie liegt in mehreren Sprachfassungen mit deutschen, englischen, ukrainischen und rumänischen Untertiteln vor und erreicht dadurch ein breites internationales Publikum.
Links zu den Filmfassungen auf youtube:
Vergessener Holocaust – Eine Reise nach Transnistrien (deutschsprachige Originalfassung)
Vergessener Holocaust – Eine Reise nach Transnistrien (komplett mit deutschen UT)
Forgotten Holocaust – A Journey to Transnistria (mit englischen UT)
Забутий Голокост – подорож Трансністрією (mit ukrainischen UT)
Holocaustul uitat – O călătorie în Transnistria (mit rumänischen UT)
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