CETA: Wie ist der aktuelle Stand im EU-Parlament?
Die nächste Hürde für CETA ist das Europäische Parlament. Wird das Abkommen dort abgelehnt, ist es gescheitert. Wann und wie CETA abgestimmt wird, ist für Außenstehende ziemlich schwer zu verfolgen. Auch die Medien berichten kaum darüber. Wir geben einen Überblick anhand von drei Schlüsselfragen:
1. Wer sagt was zu CETA?
Unser Ziel ist, dass möglichst viele kritische Auschüsse im EU-Parlament die Auswirkungen des Abkommens auf ihren jeweiligen Bereich genau analysieren, breit diskutieren und dem Plenum dann die Ablehnung empfehlen.
Ursprünglich verbot das Präsidium unter Martin Schulz den Ausschüssen für Umwelt und Soziales, die CETA kritisch gegenüberstehen, eine Stellungnahme. Nach heftigem Protest von Abgeordneten und Zivilgesellschaft dürfen sie das jetzt doch tun. Ein wichtiger Teilerfolg!
2. Ist CETA überhaupt legal?
Das ist absurderweise nicht geklärt. Studien und Stellungnahmen vom Deutschen Richterbund oder 101 EU-ProfessorInnen zweifeln daran, dass die Konzernklagerechte (ICS) mit EU-Recht vereinbar sind. Klarheit kann nur der Europäische Gerichtshof (EuGH) schaffen. Doch keine Regierung wollte ihn um eine Untersuchung bitten. Leider wurde im EU-Parlament ein entsprechender Antrag am 24. November abgelehnt, auch mit den Stimmen von ÖVP und NEOS.
3. Wann wird CETA abgestimmt?
Die CETA-BefürworterInnen versuchten, die Abstimmung in einem Eilverfahren durchziehen. Je weniger Zeit die Abgeordneten haben, desto eher werden sie der von oben vorgegebenen Linie folgen, also CETA zustimmen.
Urspünglich hätte die Abstimmung schon am 14. Dezember stattfinden sollen, doch der Protest hat gewirkt: Voraussichtlich findet sie jetzt erst am 1. oder 2. Februar 2017 statt. Das gibt uns gut einen Monat mehr Zeit, um zu mobilisieren und die Abgeordneten von unserer Sicht zu überzeugen (siehe nächster Punkt). Auch das ist ein wichtiger Teilerfolg!
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